Schutz vor Allergien?

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"Toll-like receptors" (TLRs), erst vor wenigen Jahren bei der Fruchtfliege, dann bei Säugetieren und bei Menschen entdeckt, sind Rezeptoren auf Zellen des angeborenen Immunsystems.

Einfache Lebewesen wie Drosophila verfügen nur über diese Form der Abwehr. Deren Aufgabe besteht darin, den Organismus in der ersten Zeit nach einer Infektion zu schützen, bis nach vier bis sieben Tagen die erworbene Immunantwort mit B- und T-Zellen einsetzt.

Zur Familie der TLRs gehören entwicklungsgeschichtlich alte Proteine, deren Zusammensetzung über lange Zeiträume erhalten geblieben ist. Sie erkennen ebenfalls konservierte Oberflächenstrukturen der Erreger an bestimmten Mustern und melden die Bindung über Signalwege ins Zellinnere. Dadurch werden entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt und die Infektabwehr eingeleitet.

Erreger wie Pneumokokken aktivieren mehrere TLRs gleichzeitig - mit ihren Oberflächenbestandteilen und mit DNA- und RNA-Abschnitten. Die TLRs-Menge sinkt im Alter, was die erhöhte Infektanfälligkeit älterer Menschen erklären könnte.

Immunzellen von Bauernkindern, die seltener an Allergien erkranken als Stadtkinder, haben vermehrt TLRs. Dies bedeutet, daß Keime das angeborene Immunsystem stimulieren und zum Allergieschutz beitragen. (ars)

Lesen Sie dazu auch: Rezeptoren erleichtern Angriff auf Inselzellen

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