KOMMENTAR

Kollateralnutzen der Militärforschung

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Marburg-, Ebola- und Lassa-Viren sind ideale Kandidaten für einen biologischen Kampfstoff: Sie sind absolut tödlich, es gibt keine wirksame Therapie und bisher keine Impfung.

Die Erreger haben aus Sicht der Militärs einen weiteren Vorteil: Sie töten die erkrankten Menschen schnell - die Infektion kann sich daher kaum unkontrolliert ausbreiten und bliebe auf das Einsatzgebiet beschränkt. Kein Wunder also, daß es vor allem Militärärzte sind, die an Abwehrstrategien forschen.

Allerdings: Bioterroristen werden sich von der Nachricht kaum irritieren lassen, daß jetzt eine wirksame Vakzine gegen das Marburg-Virus entwickelt wurde, denn an eine Massenproduktion einer solchen Vakzine denkt bisher niemand.

Doch von der Militärforschung könnten ausnahmsweise einmal jene profitieren, für die sich die Entwicklung einer kommerziellen Vakzine nicht lohnt, weil ihre Zahl schlicht zu klein ist: Menschen mit hämorrhagischem Fieber in Afrika und Ärzte, die solche Menschen behandeln.

Lesen Sie dazu auch: Vakzine könnte hämorrhagischem Fieber seinen Schrecken nehmen

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken