Konzertierte Aktion Pflege

Schluss mit Phrasen

Hat die Konzertierte Aktion Pflege ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht? Im Juni will sie Ergebnisse ihrer Arbeit vorlegen.

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

BERLIN. Darüber waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion beim Hauptstadtkongress einig: Wenn die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) am 4. Juni Ergebnisse ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit vorstellt, dann werden präzise Analysen und tragfähige Konzepte erwartet.

Für Formulierungen im Sinne von „man sollte…, man müsste…, man könnte…“ ist kein Platz, stellte Staatssekretär Andreas Westerfellhaus aus dem Bundesgesundheitsministerium unmissverständlich klar – da wollte niemand auf dem Podium widersprechen.

Zur Erinnerung: Die KAP hat ehrgeizige Pläne: Ziel ist, den Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften spürbar zu verbessern, die Pflegekräfte zu entlasten und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Zusammen mit den führenden Köpfen des Sozialsystems und den relevanten Akteuren der Pflege soll die KAP dazu konkrete Maßnahmen formulieren.

Die Arbeit ist weit fortgeschritten und jetzt geht‘s ans Eingemachte- nämlich um die Frage, wie eine bessere Vergütung für Pflegekräfte realisiert werden kann.

Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesarbeits - und Sozialministerium stellte klar, dass die Regierung hohe Erwartungen hat. Im Rahmen der Konzertierten Aktion werde mit Arbeitgebern und Gewerkschaften nach Wegen zu einer besseren und auch verbindlichen Entlohnung – gegebenenfalls mit gesetzlicher Nachhilfe – gesucht.

"Pflegekräfte sollten sich organisieren"

Die Bundesregierung strebt an, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber aus dem öffentlichen, kirchlich-gemeinnützigen und privaten Pflegesektor einen gemeinsamen Arbeitgeberverband gründen sollten. „Pflegekräfte sollten sich organisieren, am besten in einer Gewerkschaft“, sagte Böhning.

Allgemeinverbindliche Tarifverträge in der Pflege will der bpa Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste nicht akzeptieren.

„Eine Zwangsbeglückung“ durch allgemein verbindliche Tarifverträge sei ein Angriff auf die Tarifautonomie, ein Verstoß gegen die verfassungsrechtlich garantierte Koalitionsfreiheit sowie eine nicht hinnehmbare weitere Beschränkung der unternehmerischen Gestaltungsspielräume, erläuterte bpa-Chef Bernd Meurer. Ohnehin würden die Preise derzeit von Arbeitnehmern bestimmt. Kopfgeldprämien für Fachkräfte, die den Arbeitgeber wechseln, seien inzwischen weit verbreitet.

Meurer wies darauf hin, dass der bpa durchaus für faire und angemessene Löhne eintrete. Denkbar seien zum Beispiel flexible Arbeitszeitmodelle oder Arbeitszeitkonten, um den Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit zu geben, erfolgreich am Markt zu bestehen.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null