Hausnotrufsysteme

Funksensor erkennt Sturz und schlägt Alarm

Alte Menschen stürzen – oft mit fatalen Folgen. Die Digitalisierung bietet neue Vorbeugeoptionen.

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BERLIN. Hausnotrufsysteme sind nicht neu auf dem Pflegemarkt. Aber sie werden konsequent weiterentwickelt. Wie das funktioniert, erläuterte Georg van Elst von der Techniker Krankenkasse beim Hauptstadtkongress. „Sicher Zuhause“ so heißt ein digitales Hausnotrufsystem, das derzeit von der TK mit Patienten erprobt wird.

Kern ist ein Funksensor, etwa so groß wie ein USB-Stick. Er erkennt einen Sturz und löst einen automatischen Notruf aus. Ein Mitarbeiter der Hausnotrufzentrale meldet sich, der Zugriff auf die hinterlegte Adresse und wichtige Informationen hat. So ist schnelle Hilfe möglich.

Im Vorfeld hat der Patient einem speziell geschulten Gesundheitsberater seine Situation geschildert – etwa die Krankengeschichte, Vorerkrankungen, verordnete Medikamente und den üblichen Tagesablauf. Über die Freisprechanlage des Hausnotrufgeräts kann er Hilfe anfordern.

„Sicher Zuhause“, erläuterte van Elst, verknüpft die Kompetenz geschulter Fachkräfte mit den Vorteilen digitaler Datenverarbeitung.

Der um den Hals getragene Funksensor für die Sturzerkennung registriert die Bewegungsdaten. Sie werden vom Sender weitergeleitet und sind zusammen mit den Informationen aus dem Eingangsgespräch Fundament für einen selbstlernenden Algorithmus, der tagesaktuell einen Risikowert für den Patienten ermittelt.

So lassen sich Anzeichen für eine Verschlechterung des Gesundheitszustands rechtzeitig erkennen. Ist ein Grenzwert überschritten, meldet sich der Gesundheitsberater, um mögliche Ursachen, aber auch sinnvolle präventive Maßnahmen wie Krankengymnastik, einen Arztbesuch oder eine Pflegeberatung vor Ort zu besprechen.

„Wir arbeiten an proaktiven Lösungen, frühzeitig sollen Gefahren erkannt werden und nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist“, erläuterte Marcus Bataryk von der Philips GmbH, die bei diesem Projekt mit der TK kooperiert. (fuh)

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