Rasanter Wandel - Gesundheitswesen im Fokus

Möglichkeiten und Chancen der Gesundheitswirtschaft, Inno- vationen in der Medizin - das sind Themen des Hauptstadtkongresses und des Ärzteforums.

Veröffentlicht:

Mehr als 6000 Ärzte und Manager aus dem Gesundheitswesen treffen in den nächsten drei Tagen in Berlin aufeinander. Dort findet erneut der Hauptstadtkongress 2008 statt. In den vergangenen zehn Jahren habe sich in der gesundheitspolitischen Debatte ein großer Wandel vollzogen, sagt der Organisator des Hauptstadtkongresses Ulf Fink.

Habe man noch vor Jahren ausschließlich über Kostendämpfung gesprochen, würden heute auch die großen Wachstums- und Beschäftigungschancen auf dem Gesundheitsmarkt gesehen, sagt Fink. "Das Gesundheitswesen ist nicht nur ein Kostenfaktor, sondern ein Wirtschaftszweig", so der ehemalige Berliner Gesundheits- und Sozialsenator.

Ein deutliches Zeichen in diese Richtung sei, dass die Menschen immer häufiger bereit seien, auch etwas für ihre Gesundheit zu investieren, wenn die Kasse die Kosten nicht übernehme. "Der zweite Gesundheitsmarkt wächst und erreicht ein Volumen von über 60 Milliarden Euro", so Fink.

Chancen in der Gesundheitswirtschaft sieht auch Professor Heinz Lohmann, wissenschaftlicher Leiter des Kongresses "Krankenhaus Klinik Rehabilitation 2008". Lohmann wirbt für Partnerschaften im Gesundheitswesen. Ärzte, Schwestern, aber auch Gesundheitsmanager sollten sich ganz auf ihre Aufgaben konzentrieren können, "für Technik und Dienstleistungen brauchen sie Systempartnerschaften aus Industrie und Service", sagt Lohmann.

Ein großes Angebot wird auch den Besuchern des Ärzteforums geboten. Spannend dürfte für viele Ärzte die Veranstaltung zum Einsatz von Stammzellen sein. Dabei geht es um die Frage, wo dieses Thema schon heute klinische Relevanz hat, berichtet Professor Axel Ekkernkamp, Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Ärzteforums. "Die Visionen der Stammzellforscher für die Medizin in 40 Jahren kennt jeder. Aber was davon bereits in der Versorgungsrealität angekommen ist, das ist weit weniger bekannt", sagt der ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin.

Er findet die Themenvielfalt auf dem Ärzteforum besonders interessant, weil medizinische Veranstaltungen von hoher praktischer Relevanz zum Beispiel zur Schmerztherapie, zur Compliance oder zur Palliativmedizin angeboten werden, aber auch Themen, die den Ärzten politisch auf den Nägeln brennen. Dazu zählt er Auswirkungen der Integrierten Versorgung, die Versorgung chronisch Kranker unter den Bedingungen des neuen EBM oder Veranstaltungen zur E-Card.

Lesen Sie mehr zum Hauptstadtkongress »

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen