Eingriff in ein archaisches Regelsystem

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Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist ein Regelsystem aus Urzeiten. Unter den damaligen Bedingungen mit Salzarmut und Wassermangel garantierte das System die Erhaltung des Salz- und Wasserhaushaltes sowie die Perfusion wichtiger Organe.

Heute bei ausreichendem Salzkonsum und regelmäßiger Flüssigkeitsversorgung hat die physiologische Eigenschaft des Systems an Bedeutung verloren, berichtet Professor Thomas Unger von der Charité Universitätsmedizin in seinem Plenarvortrag. Es sind pathophysiologische Eigenschaften hinzugekommen. So vermittelt Angiotensin II die Vasokonstriktion und mit Hilfe von Aldosteron eine renale Salz- und Wasserretention. Beides trägt zum Bluthochdruck bei. Insgesamt vermittelt das RAAS eine komplexe Pathophysiologie von Organschäden.

Zwei Wirkstoffgruppen, die ACE-Hemmer und Sartane, haben sich in vielen klinischen Studien bewährt, die weit über das ursprünglich intendierte Indikationsgebiet der Hypertonie hinausgehen, etwa bei Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Nephropathie bei Diabetikern. Zudem gibt es günstige Ergebnisse zur RAAS-Hemmung bereits in großen Endpunktstudien mit Risikopatienten.

Beeinflussung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems 20. April, 12.00 Uhr, Halle 1 Vortrag: T. Unger

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