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Burn-out - eine neue Modediagnose?
BERLIN (eb). Burn-out gibt's überall - in der Firma, bei Studenten, bei Ärzten und Arzthelferinnen, bei pflegenden Angehörigen, bei Pflegekräften im Krankenhaus.
Wer betroffen ist, der leidet: Burn-out hat gravierende Auswirkungen auf Beruf, Partnerschaften, Familien und den Freundeskreis.
Mit der Diagnose Burn-out waren allein 2010 - hochgerechnet auf alle gesetzlich versicherten Beschäftigten - knapp 100.000 Menschen mit 1,8 Millionen Fehltagen krankgeschrieben. Das hat eine Analyse über Krankmeldungen von mehr als zehn Millionen AOK-Versicherten ergeben.
Inzwischen wird die Diagnose Burn-out aber zunehmend kontrovers diskutiert. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) etwa warnt in einem Positionspapier davor, jegliche Form psychischer Krisen am Arbeitsplatz als Burn-out zu diagnostizieren.
Eine derart undifferenzierte Betrachtungsweise lasse das international geltende Klassifikationssystem psychischer Erkrankungen (ICD 10, F-Gruppe) nicht zu. Burn-out mit Depressionen gleichzustellen, könne Unter- oder Fehlversorgung der Betroffenen auslösen, warnt die DGPPN.
Burn-out - Volkskrankheit oder nur eine Modediagnose? Deutsches Ärzteforum. 13. Juni, 14 bis 15.30 Uhr