Deutscher Ärztetag

Beschlüsse und Entscheidungen im Überblick

Viele Themen wurden auf dem 121. Deutschen Ärztetag kontrovers diskutiert, bei anderen gab es nicht den geringsten Dissens. Ein Blick auf Entschlüsse und Entscheidungen in Erfurt.

Veröffentlicht:
Eine eindeutige Mehrheit stimmte für eine bundeseinheitliche Prüfung für ausländische Ärzte mit Abschlüssen aus Drittstaaten.

Eine eindeutige Mehrheit stimmte für eine bundeseinheitliche Prüfung für ausländische Ärzte mit Abschlüssen aus Drittstaaten.

© reh

Ausländische Ärzte mit Abschlüssen aus Drittstaaten sollen ihre Fachkompetenz durch Ablegen einer bundeseinheitlichen Prüfung analog dem 3. Staatsexamen nachweisen. Ziel sei ein Kenntnisstand, über den Ärztinnen und Ärzte verfügen, die in Deutschland die ärztliche Ausbildung absolviert haben.

Das Sofortprogramm der großen Koalition für 8000 neue Stellen in der Alten- und Krankenpflege findet Zustimmung. Doch der tatsächliche Bedarf ist viel größer, so die Delegierten. Der Ärztetag fordert weitere zeitnahe Maßnahmen.

Die Erweiterung der Medizinstudienplätze ist dringend erforderlich - dafür müssen aus Sicht des Ärztetags strukturelle Rahmenbedingungen verbessert werden.

Personaluntergrenzen im Gesundheitswesen müssen verbindlich eingeführt werden, fordert der Ärztetag. Dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Patientensicherheit.

Ein integriertes Konzept für die strukturelle Inanspruchnahme der Notfallversorgung ist aus Sicht des Ärztetags dringend erforderlich. Die Forderung: eine sektorenübergreifende extrabudgetäre und einheitliche Finanzierung.

Qualifiziertes Personal ist Fundament für gute Patientenversorgung. Die Delegierten des Ärztetags appellieren an Bund und Länder, eine gemeinsame Ausbildungsoffensive zu starten.

Eine Erhöhung der ärztlichen Sprechstundenpflicht von 20 auf 25 Stunden pro Woche, wie von der großen Koalition beabsichtigt, wäre aus Sicht des Ärztetags "ein nie dagewesener Eingriff in die ärztliche Selbstverwaltung". Die Delegierten weisen diese Pläne zurück.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, bei Forschungsprogrammen zur künstlichen Intelligenz (KI) darauf hinzuwirken, dass auf nationaler wie auf internationaler Ebene ethische Mindeststandards eingehalten werden.

Mainz wurde von den Delegierten zum Tagungsort des Ärztetags 2020 gewählt. Im nächsten Jahr geht es nach Münster. (fuh)

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