Makrolid wirkt sicher gegen Atemwegskeime

WIESBADEN (eis). In einer aktuellen Studie ist jetzt die gute Wirksamkeit von Clarithromycin gegen Erreger akuter Atemwegsinfektionen bestätigt worden. Bei 1874 Erregerstämmen, die im Jahr 2003 von Patienten isoliert worden waren, ergab sich insgesamt eine Resistenzrate von vier Prozent gegen das Makrolid-Antibiotikum.

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Die Erreger stammten von 2998 Patienten mit Atemwegs-Infektionen, wie Dr. Josef Focht aus Heidelberg in einer Veranstaltung beim Internistenkongreß in Wiesbaden berichtet hat.

Die Patienten litten an ambulant erworbener Pneumonie, akuter Exazerbation von chronischer Bronchitis (COPD), Sinusitis, Otitis media oder Tonsillo-Pharyngitis. Niedergelassene Ärzte aus mehreren Regionen Deutschlands hatten die Isolate zur Verfügung gestellt, wie Focht bei der Veranstaltung des Unternehmens Abbott gesagt hat.

Nach seinen Angaben wurden am häufigsten Pneumokokken (28 Prozent) isoliert, gefolgt von Haemophilus influenzae (18 Prozent), Streptococcus pyogenes (18 Prozent), S. aureus (14 Prozent) und Beta-hämolysierenden Streptokokken (14 Prozent).

Insgesamt seien vier Prozent der Stämme gegen Clarithromycin (Klacid®) resistent gewesen. Das Spektrum habe dabei gereicht von null Prozent Resistenzen bei den Beta-hämolysierenden Streptokokken über 2,7 und 2,8 Prozent bei S. pyogenes und M. catarrhalis, 4,9 Prozent bei H. influenzae bis zu 7,2 Prozent bei Pneumokokken und 7,8 Prozent bei S. aureus, so Focht.

"Die Ergebnisse belegen, daß sich Clarithromycin aufgrund der derzeitigen Resistenzsituation in Deutschland besonders gut für die kalkulierte Antibiotika-Therapie bei Atemwegs- und HNO-Infektionen eignet", sagte Focht. Das Antibiotikum wird dabei als erste Therapieoption bei akuter Bronchitis, Sinusitis und akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis (Schweregrad 1) empfohlen, sagte Dr. Jörg Groth vom DRK-Krankenhaus in Neuwied bei der Veranstaltung.

Durch die gute Wirksamkeit gegen atypische Erreger und die mögliche Sequenztherapie sei Clarithromycin zudem ein Mittel der ersten Wahl bei jüngeren Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie ohne größere Komorbidität.

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