Schlüsselloch-Op mit 3D-Ultraschalltechnik
Dreidimensionale Bilder vom schlagenden Herzen liefert ein neuer Schallkopf für die transösophageale Echokardiografie (TEE). Mit der neuen Schlucksonde kann sich der Chirurg besser am Herzen orientieren: Das spart Durchleuchtungszeit und senkt somit die Strahlenbelastung des Patienten.
Veröffentlicht:Der TEE-Schallkopf X7-2t ergänzt das iE33-Echokardiografie-System von Philips und erleichtert minimal-invasive Eingriffe am Herzen, da sich die posterioren Herzabschnitte aus mehreren Perspektiven in drei Dimensionen darstellen lassen. Der Anwender muss nicht mehr aus 2D-Schnittbildern die anatomischen Verhältnisse im Operationsgebiet gewissermaßen im Kopf rekonstruieren, sondern erhält die nötigen Informationen in guter Bildqualität und in Echtzeit.
Hilfreich ist der neue Schallkopf für verschiedene minimal-invasive Eingriffe, etwa beim Verschluss eines Vorhofseptum-Defektes oder eines persistierenden Foramen ovale (PFO). Eine Röntgendurchleuchtung während der Herzkatheter-Untersuchung ist zwar für die Navigation unerlässlich, sie erlaubt aber keine genaue Darstellung des Herzgewebes. Erst die Kombination mit Ultraschall liefert ein exaktes Bild der räumlichen Verhältnisse.
Dies erleichtert zum Beispiel die Wahl des passenden Verschluss-Systems (Occluders) bei Herzscheidewand-Defekten und kann die Durchleuchtungszeit von etwa zehn auf fünf Minuten verkürzen, wie ein Vergleich von 3D-TEE mit 2D-TEE gezeigt hat. Die TEE-Dauer hatte sich bei Verwendung des 3D-Schallkopfes, dessen Handhabung leicht zu erlernen ist, nicht wesentlich verlängert. Die neue Technik könnte somit zum Rückgrat vieler kathetertechnischer und minimal-invasiver Eingriffe werden und dazu beitragen, die Zahl der Operationen am offenen Herzen zu verringern.
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