Katastrophenmediziner fordern Task-Force für Noteinsätze

MÜNCHEN (sto). Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) hat ihre Forderung nach Task-Forces zur Bewältigung von Katastrophen bekräftigt. Die Erfahrungen nach der Flutkatastrophe von Südost-Asien hätten gezeigt, wie wichtig ein schneller Einsatz von Spezialisten und eine zentrale Koordinationsstelle sind.

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In den Katastrophengebieten würden die vielen unterschiedlichen Hilfsinstitutionen eine Bündelung der Einsätze und Ressourcen erforderlich machen. "Viele gut gemeinte Aktionen gründen auf einer spontanen Hilfsbereitschaft ohne Absprache", so DGKM-Vize Professor Peter Sefrin.

In anderen EU-Staaten seien bereits zivile Krisen-Reaktionseinheiten (Task-Forces) eingerichtet worden, die die Planung, Koordination und Mobilisierung von Hilfsmissionen beschleunigen sollen. Von deutscher Seite seien dabei lediglich das Technische Hilfswerk (THW) und die Feuerwehren miteinbezogen.

"Aus medizinischer Sicht ist aber neben den technischen Experten auch eine kompetente ärztliche Mitwirkung für die Gesundheitsfürsorge überlebensentscheidend", erklärte Sefrin. Bei der Bundesärztekammer würden dazu bereits konkrete Überlegungen angestellt.

Im Zentrum einer solchen Task-Force, so Sefrin, müßten erfahrene Katastrophenmediziner stehen, die über wissenschaftliches, technisches, operatives und logistisches Know-how verfügen und schnell einsatzbereit sind. Die Task-Force-Mitglieder sollten sich zudem regelmäßig zu Absprachen treffen - und dies nicht nur in Krisenzeiten, fordert der DGKM-Vize.

Notwendig seien auch gemeinsame Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiter. "Nur so wird es möglich sein, grenzüberschreitend die Kräfte zu bündeln und die nachhaltige Hilfe künftig zu verbessern", so Sefrin.

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