Schauspielerin engagiert sich gegen Beschneidungspraxis

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In Afrika ist die Beschneidung trotz vieler Aufklärungskampagnen noch immer kein Tabu. Im Gegenteil: 80 bis 130 Millionen Frauen in 28 Ländern Afrikas haben sich einer Schätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef zufolge dieser schmerzhaften Prozedur unterzogen oder unterziehen müssen.

Jedes Jahr kommen zwei Millionen Mädchen und Frauen dazu. Mit seinem Projekt Tostan ("Durchbruch") geht Unicef im Senegal gegen die gefährliche Praxis vor. Der Ulmer Arzneimittel-Hersteller ratiopharm unterstützt diese Anstrengungen. Mitarbeiter des Unternehmens konnten kürzlich über die Erfolge des Projekts von einer prominenten Vorkämpferin erfahren.

Unicef-Botschafterin Katja Riemann, als Schauspielerin ("Die Apothekerin") seit vielen Jahren erfolgreich, hat in Ulm Station gemacht, um gemeinsam mit der Geschäftsführerin von ratiopharm, Dagmar Siebert, und Unicef-Mitarbeiterin Claudia Berger über die Fortschritte des Projekts im Senegal zu referieren.

Bis heute haben dort 1271 Dörfer die Tradition der Mädchenbeschneidung beendet. 1999 sprach die senegalesische Regierung ein Verbot der Beschneidung in dem westafrikanischen Land aus, bei der - oft mit Rasierklingen, Glasscherben oder Messern - die Klitoris oder die kleinen Schamlippen entfernt werden.

Viele Mädchen überleben den Eingriff nicht. Bei anderen kommt es zu schweren Infektionen, Abszessen, Ulzera, Gangrän oder Tetanus. Oft leiden die betroffenen Frauen lebenslang unter chronischen Unterleibsentzündungen, häufigen Harnwegsentzündungen, Fistelbildung, Inkontinenz und/oder Menstruationsschmerzen.

Vor allem durch Aufklärung im Schulunterricht sollen die erzielten Erfolge gegen die Beschneidung auch langfristig gesichert werden. "Wichtig ist, daß das Verbot der Beschneidung auch von der Bevölkerung gelebt wird, deshalb ist Tostan weiterhin auf Unterstützung angewiesen", sagte Katja Riemann in Ulm. (Smi)

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