Ernährungs-Tips für Schwangere

FÜRTH (bib). Schwangere, die sich ausgewogen ernähren und außer reichlich Obst und Gemüse ausreichend Fisch und Fleisch zu sich nehmen, tun sich und ihrem Kind etwas Gutes - zumal die Ernährung einer Schwangeren die Gesundheit ihres Kindes bis ins Erwachsenenalter beeinflussen kann.

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Zur Versorgung mit Jod, Kalzium, Eisen, Folsäure und anderen Vitaminen, kann dabei auch eine zusätzliche Einnahme entsprechender Präparate notwendig werden.

Den zusätzlichen Energiebedarf von im Mittel 285 Kilokalorien am Tag zu decken, ist für Schwangere in Industrieländern meist kein Problem. Denn an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß mangelt es nicht. "Gefährdungen des Kindes entstehen hier eher durch eine Hyperalimentation der Mutter", meint Dr. Bernd Kleine-Gunk von der Euromed-Klinik in Fürth und verweist auf die oft schwergewichtigen Neugeborenen von Müttern mit Diabetes (Gynäkologie und Geburtshilfe 5, 2004, 22).

Bei Mikronährstoffen sieht es anders aus. So gibt es hierzulande etwa die Empfehlung für alle Schwangere und Stillende, täglich 200 µg Jodid in Tablettenform einzunehmen - nebst dem Rat, regelmäßig Seefisch zu essen und jodiertes Speisesalz zu verwenden. Auch Folsäure sollte mit täglich 0,4 mg substituiert werden.

Der Grund: Neuere Untersuchungen belegen, daß weniger als zehn Prozent aller Frauen die empfohlene Mindestmenge an Folsäure pro Tag über die Nahrung tatsächlich erreichen. Folsäure-Präparate sollten möglichst schon vor der Empfängnis eingenommen werden. Nur so werde die kritische Phase für den Verschluß des Neuralrohres zwischen dem 15. und 28. postkonzeptionellen Tag abgedeckt, so Kleine-Gunk.

Ebenfalls wichtig für das sich entwickelnde fetale Nervensystem sind nach Studien-Ergebnissen Omega-3- Fettsäuren. Daher der Rat des Experten: Regelmäßig Seefisch essen oder Fischölkapseln schlucken!

Weiterhin gehören auf den Speiseplan von Schwangeren reichlich Milch und Milchprodukte oder alternativ kalziumreiches Mineralwasser. Gibt es zu wenig davon, besorgt sich der Fetus das für sein Skelett nötige Kalzium aus den Knochen der Mutter. Die mögliche Folge ist dann eine Osteoporose.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät daher, ab dem vierten Schwangerschaftsmonat pro Tag 1000 mg Kalzium zuzuführen. Kann dieser Bedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden, empfiehlt der Gynäkologe aus Fürth die Einnahme von Kalzium-Präparaten.

Besonders bei Frauen, die sich überwiegend vegetarisch ernähren, kann es in der Schwangerschaft zu Eisenmangel sowie Mangel an Vitamin B12 kommen. Eine generelle Einnahme von entsprechenden Präparaten wird jedoch nicht empfohlen. Indiziert sei eine solche Behandlung nur bei klinisch relevantem Hämoglobin-Abfall, so Kleine-Gunk.

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