Desogestrel-Pille hilft oft bei Dysmenorrhoe

MÜNCHEN (sto). Bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe finden sich häufig keine klinisch faßbaren Ursachen. "Oft setzen wir als Therapie die Pille ein, weil wir einfach wissen, daß sie hilft", sagt Privatdozent Ulrich Karck, Ärztlicher Direktor der Frauenklinik Stuttgart.

Veröffentlicht:

Möglicherweise sei die Ovulationshemmung der Grund für die Linderung der Beschwerden, so Karck bei einer Veranstaltung des Unternehmens Organon in München. Daß bei Dysmenorrhoe auch die östrogenfreie Pille Cerazette® hilft, die pro Tablette 75 µg Desogestrel enthält, hätten die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie mit 406 Patientinnen belegt.

Etwa die Hälfte der Frauen litt vor Beginn der Studie unter mittelschwerer und etwa ein Drittel unter schwerer Dysmenorrhoe. Nach im Durchschnitt 3,5 Behandlungszyklen mit dem Präparat waren 51 Prozent der Frauen beschwerdefrei, bei 42 Prozent waren die Symptome deutlich reduziert.

"Wir bekommen auch mit der Pille nicht alle Frauen beschwerdefrei", betonte Karck. Deshalb sollten die Ansprüche auch nicht zu hoch angesetzt werden. Besser sei es von Linderung zu sprechen. Denn der Schweregrad verschiebe sich durch die hormonelle Behandlung in den Bereich der leichteren Schweregrade.

Bei betroffenen Frauen, bei denen mit solch einfachen Mitteln jedoch keine Linderung erreicht werden kann, stelle sich die Indikation zur Laparoskopie, erklärte der Stuttgarter Gynäkologe. Häufig finde sich bei dieser Untersuchung eine Endometriose, bei der dann eine medikamentöse oder operative Behandlung erforderlich ist.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Patientinnen verwechselt

Prager Krankenhaus nimmt irrtümlich Abtreibung vor

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System