In der Heidelberger Frauenklinik finden nun auch Väter ein Bett

HEIDELBERG (bd). Frisch gebackene Väter, die sich nach der Geburt eines neugeborenen Sprößlings gar nicht von der Familie trennen wollen, können an der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik gleich stationär mit aufgenommen werden. Diesen für eine Uniklinik einmaligen Service bietet die Heidelberger Frauenklinik ab sofort an, "um eine familienorientierte Geburtshilfe weiter zu stärken", wie der Ärztliche Direktor der Uni-Frauenklinik, Professor Christof Sohn, zu dem neuen Angebot erklärt.

Veröffentlicht:

Zwei Familienzimmer wurden auf der Geburtshilfe-Station eingerichtet, um in erster Linie die Väter mit aufnehmen zu können. "Wir wollen der Familie einen schönen Start geben", sagte Sohn im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Diesen Service hat auch die Familie Hoang genutzt, die in Neustadt an der Weinstraße wohnt.

Wegen einer drohenden Frühgeburt in der Mitte der Schwangerschaft mußte die Mutter in der Heidelberger Universitäts-Klinik behandelt und fortan rund um die Uhr überwacht werden. In der 34. Woche kam dann das Zwillingspärchen Daniel und David per Kaiserschnitt auf die Welt. Zur Zeit werden sie auf der Frühgeborenen-Intensivstation der Frauenklinik versorgt und sind dennoch von ihren Eltern umgeben.

Auf der einen Seite sei also die maximale Sicherheit einer Universitäts-Klinik gewährleistet, auf der anderen Seite sollen sich die Mütter und die gesamte Familie auf Station vor allem wohl fühlen, lautet das Credo von Sohn und seinen Kollegen.

Nach Angaben des Ärztlichen Direktors bleiben die Frauen nach der Geburt in der Regel drei bis vier Tage in der Klinik. Man richte sich dabei vor allem nach den Wünschen der Frauen, betonte er. "Wenn eine Frau mit ihrem Kind schon am nächsten Tag nach Hause möchte und ihr gesundheitlicher Zustand dies erlaubt, kann sie nach Hause."

Wer allerdings noch länger bleiben möchte oder aus medizinischer Indikation bleiben sollte, kann sich jetzt den Partner in die Klinik holen. Die Familienzimmer sind bereits durchgehend belegt, freut sich der Klinikchef. Die Väter zahlen einen kleinen Obulus für Unterkunft und Verpflegung in der Klinik. Ist ihre Anwesenheit medizinisch indiziert, tragen die Kassen die Kosten auch für die Partner.

Mehr zum Thema

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen