"Sexhandel: Mythen, Alltag, Gewalt"

BONN (ddp.vwd). Das Bonner Frauenmuseum, das nach eigenen Angaben älteste Frauenmuseum der Welt, hat am Samstag sein 25jähriges Bestehen gefeiert. Die Gründerin und Direktorin Marianne Pitzen hat aus Anlaß der Fußball-WM eine Ausstellung über das Schicksal von Zwangsprostituierten konzipiert.

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Die Schau "Sexhandel: Mythen - Alltag - Gewalt" lauft bis zum 3. September. Ihr Spektrum reicht vom Mythos der großen Hure zu Babylon über die Arbeit einer Domina bis hin zu Vergewaltigungen.

Sie habe verlangt, daß die Künstlerinnen sich in das Thema vertiefen, so Pitzen. "Die Werke lassen Mitgefühl durchsehen. Es ist nicht der übliche neutrale Blick." Viele der 40 Künstlerinnen beschäftigen sich schon lange mit dem Thema. Einige haben Kontakt aufgenommen zu betroffenen Frauen.

Die Bonner Fotografin Cynthia Rühmekorf gewann das Vertrauen einer Prostituierten und konnte so ungewöhnliche Fotos machen. Zudem sind Videoinstallationen der mehrfachen "documenta"-Teilnehmerin Ulrike Rosenbach zu sehen sowie Werke der Performance-Fotografin Colette Couleau.

Neben Ausstellungen, die wie "Sexhandel" um ein Thema herum entstehen, dokumentiert das Frauenmuseum auch die Geschichte der Frauenbewegung. Pitzen hat das Museum 1981 mit dem Ziel gegründet, die Emanzipationswelle der 60er Jahre zu bewahren.

Die Künstlerin, die sich vor allem mit lebensgroßen Frauengestalten und mythischen Schutzgöttinnen einen Namen gemacht hat, war selbst in der Frauenbewegung aktiv. Als diese Ende der 1970er Jahre abebbte, wollte sie verhindern, daß die zweite Welle der Emanzipation in Vergessenheit gerät wie die erste in den 20er Jahren.

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