Bei Millionen Menschen pfeift und brummt es ständig im Ohr

WUPPERTAL (ddp). Pfeifen, Rauschen, Knarren, oder Brummen - das Geräusch eines Tinnitus kann sehr unterschiedlich sein. Ein gelegentliches Pfeifen im Ohr, das schnell wieder verschwindet, haben viele bereits erlebt. Doch Tinnitus geht selten von selbst wieder weg. Die ständigen Ohrgeräusche quälen die Betroffenen mitunter so sehr, daß die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. In Deutschland haben etwa vier Prozent der Menschen (2,94 Millionen) einen Tinnitus.

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Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag der Deutschen Tinnitus-Liga (DTL) in Wuppertal. "Und jährlich kommen 270 000 Patienten hinzu." sagt Elke Knör, Präsidentin der DTL. Tinnitus gilt nicht als Krankheit, sondern als Symptom einer körperlichen oder psychischen Störung.

Tinnitus wird in drei Phasen eingeteilt: Die akute Phase dauert bis zu drei Monate, die subakute Phase bis zu sechs Monate. Halten die Geräusche mehr als sechs Monate an, liegt ein chronischer Tinnitus vor.

Die meisten Betroffenen können lernen, mit den Ohrgeräuschen zu leben. Es kann aber auch zu Folgeerkrankungen wie Schlafstörungen, Angstzuständen oder Depressionen kommen. Am besten sind die Heilungschancen, wenn Betroffene in der akuten Phase behandelt werden.

Angewandt werden etwa Infusionstherapien mit durchblutungsfördernden Medikamenten, Kortison, falls Entzündungen die Ursache sind, oder gegebenenfalls eine Sauerstofftherapie. Aber auch Tinnitus-Retraining-Therapien können helfen, die Geräusche zu ignorieren.

Bislang ist nicht eindeutig geklärt, wie ein Tinnitus entsteht. Zu häufigen Ursachen zählen Lärmschäden. Auch ein Hörsturz, Halswirbelsäulen-Erkrankungen, Fehlstellungen im Kieferbereich und Herz-Kreislauf-Krankheiten kommen in Frage.

Weitere Infos zu Tinnitus gibt es im Internet unter: www.tinnitus-liga.de, www.tinnitus.de

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