Impfen gegen Krebs als Zukunftsoption

MÜNCHEN (kat). Prophylaktische und therapeutische Impfungen könnten ein zukunftsweisendes Therapieprinzip gegen Krebserkrankungen werden. Denn außer dem Humanen Papilloma Virus (HPV) sind auch andere Erreger an der Karzinogenese beteiligt.

Veröffentlicht:

Wäre also die betreffende Infektion zu verhindern, könnte auch die Tumorentstehung blockiert werden, hat Professor Ernst Weissenberger aus München berichtet.

Inzwischen gelte es als sicher, daß nicht wenige menschliche Tumoren durch Viren oder Bakterien induziert oder mit einer entsprechenden Infektion assoziiert sind, so Weissenberger. Er nannte etwa Hepatitis-B- und -C-Viren beim primären Leberkarzinom, HIV bei Kaposi-Sarkomen und Helicobacter pylori bei Magenkrebs. Die voraussichtlich im nächsten Jahr zugelassenen präventiven HPV-Impfstoffe, ein quadrovalenter und ein duovalenter, könnten ein erster Schritt in diese Richtung sein.

In Tierversuchen mit therapeutischen Impfstoffen deute sich darüber hinaus die Möglichkeit an, HPV-Infektionen zum Schutz gegen das Zervix-Karzinom nicht nur zu verhüten, sondern betroffene Frauen auch durch eine Impfung zu behandeln, so Weissenberger bei der 20. Internationalen Tagung über Infektionen in München.

Weissenberger äußerte die Hoffnung, daß durch die Impfung in Kombination mit einem flächendeckenden HPV-Screening das durch Papillom-Viren verursachte Zervixkarzinom ausgerottet werden kann.

Mehr zum Thema

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen