Masern-Impfung rettet vielen tausend Kindern jedes Jahr das Leben

NEU-ISENBURG (eis). Masern gelten bei uns oft immer noch als harmlose Krankheit, und es kann sehr mühsam sein, Eltern von der Impfung zu überzeugen. Ein wichtiges Argument für den Schutz ist dabei, daß viele tausend Kinder - meist in Entwicklungsländern - jedes Jahr an Masern sterben. Und ein neues Impfprogramm in Afrika rettet 90 000 Menschen im Jahr das Leben, so das Resultat einer Studie.

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Auch in Deutschland sterben immer wieder Kinder an Masern oder an subakuter sklerosierender Panenzephalitis als Spätfolge der Infektion (wir berichteten). Weil bei uns zu wenige Kinder geimpft sind, kommt es regelmäßig zu Ausbrüchen.

In der WHO-Region Afrika sind Masern bei Kleinkindern meistens lebensbedrohlich: Jedes Jahr sterben dort etwa 450  000 Menschen daran, wird geschätzt.

Um die hohe Sterberate zu verringern, wurde in 19 von 46 Ländern der Region im Jahr 2000 ein umfangreiches Impfprogramm gestartet, wie Dr. Mac Otten von den US-Centers for Disease Control in Atlanta und seine Kollegen berichten (Lancet 366, 2005, 832). Von 82 Millionen Kindern der Region wurden über 85 Prozent erreicht. In den Ländern wurde zudem ein Überwachungsprogramm für Masern installiert.

Das Ergebnis: Im Vergleich zu der Zeit vor dem Impfprogramm verringerte sich dort die Zahl der an Masern gestorbenen Menschen bis zum Jahr 2003 um 91 Prozent. Otten und seine Kollegen schätzen, daß sich dadurch die Zahl der Gestorbenen pro Jahr um über 90 000 verringert. Durch das regionale Impfprogramm konnten somit etwa 20 Prozent der jährlichen etwa 450 000 Masern-Todesfälle Afrikas reduziert werden, so die Forscher.

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