Enttäuschende neue Studiendaten zu Stammzellen bei Herzschwäche

In einer neuen Studie zur Stammzellentherapie bei Herzinsuffizienz wurden die Ziele nicht erreicht. Dennoch finden Forscher Positives.

Veröffentlicht:
Im Labor kultivierte Stammzellen. In einer neuen Studie war eine Stammzellen-Therapie bei Herzpatienten nicht überzeugend.

Im Labor kultivierte Stammzellen. In einer neuen Studie war eine Stammzellen-Therapie bei Herzpatienten nicht überzeugend.

© imagebroker / imago

CHICAGO (ob). Vor allem in Deutschland sind körpereigene Stammzellen etwa aus dem Knochenmark schon seit geraumer Zeit Gegenstand der Forschung. Auch in den USA gibt es inzwischenmit staatlicher Unterstützung ein Forschungsnetzwerk(Cardiovascular Cell Therapiy Research Network, CCTRN) , das sich mit den Therapieoptionen von Stammzellen beschäftigt.

Auf dem ACC-Kongress des American College of Cardiology (ACC) in Chicago hat diese Gruppe neue Studiendaten vorgestellt.

Dafür sind 92 KHK-Kranke mit linksventrikulärer Dysfunktion und Herzinsuffizienz ausgewählt worden, bei denen alle sonstigen Therapieoptionen ausgeschöpft waren.

61 Patienten bekamen mit einem Standardverfahren aus dem Knochenmark entnommene autologe Knochenmarkzellen in noch gesundes Endomyokardgewebe injiziert, 31 Kontroll-Patienten Placebo-Injektionen.

Ob Stammzellen- und Placeboinjektion war egal

Das enttäuschende Ergebnis nach sechs Monaten: Weder beim linksventrikulären endsystolischen Volumenindex noch beim maximalen Sauerstoffverbrauch oder bei per Bildgebung dokumentierten Perfusionsdefekten (alles primäre Endpunkte) gab es signifikante Unterschiede.

Erfreulicher eine explorative Analyse: Sie ergab für die linksventrikuläre Auswurffraktion eine signifikante Zunahme um 2,7 Prozentpunkte bei Stammzellen-Injektion versus Kontrolle.

Außerdem fand sich ein Zusammenhang zwischen der Zunahme der Auswurffraktion und bestimmten Zelltypen wie CD34- und CD133-Zellen.

Die Forscher hoffen, durch bessere funktionelle Charakterisierung und gezieltere Auswahl der Knochenmarkzellen die Therapie weiter voranbringen zu können.

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen