Hochschule Fresenius

Bundesweit erste Professorin für Osteopathie

Marina Fuhrmann ist Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland, VOD, und nun auch Professorin.

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WIESBADEN. Seit Februar ist Marina Fuhrmann an der privaten Hochschule Fresenius in Idstein im Taunus die bundesweit erste Osteopathie-Professorin. Ihren Lehrauftrag will sie nutzen, um die Patientensicherheit zu verbessern und die Forschung voranzutreiben.

Marina Fuhrmann weiß, dass Ärzte kritisch sind, wenn es um Osteopathie geht.

Erst kürzlich hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte die Bereitschaft der Krankenkassen kritisiert, osteopathische Behandlungen zunehmend als Satzungsleistung zu honorieren, und die Kassen aufgefordert, auf dieses "Marketinginstrument" zu verzichten. "Den Wirbel in der Ärzteschaft kann ich verstehen", sagt Fuhrmann.

Qualitätsschutz nur in Hessen

In ihrer Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde in Wiesbaden arbeitet sie eng mit Haus- und Fachärzten zusammen und kennt deren Nöte.

Kinderärzte müssten etwa mit einem niedrigen Quartalssatz auskommen. Im Gegensatz dazu würden osteopathische Leistungen, zumindest auf den ersten Blick, "fürstlich honoriert".

Da es an gesetzlichen Regelungen fehle, seien die Anforderungen an die Erstattung uneinheitlich und es mangele an Transparenz.

Nur in Hessen gibt es bislang einen Qualitätsschutz. Vor sechs Jahren hat das Land eine Weiterbildungsbezeichnung für Osteopathen eingeführt und an strenge Qualitätsvorgaben gebunden. "Das ist schön", sagt Fuhrmann.

Sie fordert jedoch eine bundesweite Regelung für Osteopathen, die festschreibt, wer osteopathische Leistungen erbringen darf und wer nicht.

50 neue Studenten pro Semester

Marina Fuhrmanns Anliegen ist zudem, die Forschung voranzutreiben und bekannt zu machen. "Ich kann nicht von Ärzten erwarten, dass sie stundenlang Datenbanken durchsuchen, um an Studien zur Osteopathie zu gelangen." Sie selbst setzt sich seit Jahren für dieses Ziel ein.

Seit 1994 ist sie Vorstandsvorsitzende des Verbands der Osteopathen Deutschland. Sie freut sich, dass das neue das Angebot gut ankommt.

Pro Semester können in Idstein 50 Studierende anfangen. Die Hochschule hat angekündigt, im Wintersemester auch am Standort München einen Osteopathie-Studiengang anzubieten. (ine)

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