Kombitherapie bei Hodenhochstand

WIESBADEN (ner). Die Verordnung von beta-HCG bei Hodenhochstand ist überholt. Die frühe Therapie mit GnRH-Analoga verbessert die Fertilität. An der Operation geht kein Weg vorbei.

Veröffentlicht:

Drei Prozent der gesunden Neugeborenen haben einen Hodenhochstand. Spätestens zum Ende des ersten Lebensjahres sollte der Hoden im Skrotum liegen, forderte Dr. Raimund Stein aus Mainz. Sonst sei später die Spermatozytenbildung erheblich beeinträchtigt.

Stein empfiehlt, bis zum dritten Lebensmonat auf den spontanen Descensus zu warten, bei Frühgeborenen bis zum sechsten Lebensmonat. Danach sei ein spontaner Descensus selten. Anders als früher angenommen werde durch die Hormontherapie das Herabwandern des Hodens kaum beeinflußt, so der Urologe.

Zudem seien bei Jungen, die primär mit beta-HCG (humanes Choriongonadotropin) behandelt worden sind, nach 15 bis zwanzig Jahren kleinere Hoden festgestellt worden als nach primärer Operation.

Stein sprach sich für die Kombination von Operation (Orchidopexie) und adjuvanter oder neoadjuvanter Therapie mit GnRH-Analoga (Gonadotropin-Freisetzungshormon) aus, die als Nasenspray erhältlich sind. Die Spermatogramme fielen dann nach der Pubertät deutlich besser aus als nach alleiniger Operation.

Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen