"Bunte Kreise" helfen Familien mit schwer kranken Kindern

MÜNCHEN (sto). Für Familien mit schwer kranken Kindern oder Jugendlichen ergeben sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Alltag viele neue und ungewohnte Probleme.

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Außer der ambulanten Fortführung der Therapie muss eine oftmals aufwendige Pflege und Betreuung des Kindes organisiert werden. Auch die Unübersichtlichkeit des Sozial- und Gesundheitssystems macht vielen zu schaffen. Für die Bewältigung solcher und weiterer Probleme entstand 1991 in Augsburg die Modelleinrichtung "Bunter Kreis". Eine für die jeweilige Situation der betroffenen Familie kompetente Case Managerin baut schon in der Klinik Kontakt zur Familie auf, bereitet die Entlassung mit vor, begleitet nach Hause und hilft über die erste Zeit.

Im Laufe der Jahre sind im ganzen Bundesgebiet weitere Nachsorgeeinrichtungen nach diesem Modell entstanden. Der 50. Bunte Kreis wurde kürzlich in Neuwied in Rheinland-Pfalz gegründet. Ziel seien 100 Bunte Kreise in Deutschland, erklärte der Geschäftsführer des Qualitätsverbundes Bunter Kreis, Andreas Podeswik, zuständig für den Bereich Pädiatrie des beta Instituts in Augsburg.

Mit 100 Bunten Kreisen ließe sich rein rechnerisch eine flächendeckende Nachsorge erreichen. Das Problem sei jedoch die Finanzierung, da der Großteil der Nachsorge bisher über Spenden und Sponsoren bezahlt werde.

Dass nun zum 1. Januar 2009 durch eine gesetzliche Änderung der bisherige Ermessensanspruch auf "Sozialmedizinische Nachsorge" nach Paragraf 43 Abs. 2 SGB V in einen Rechtsanspruch umgewandelt wird, erscheine wie ein "Geschenk", teilte Podeswik mit. Außerdem werde die Altersgrenze von zwölf auf 14 Jahre, in besonderen Einzelfällen auf 18 Jahre, angehoben.

www.bunter-kreis-deutschland.de

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