Erstes Zentrum für Erforschung und Therapie von Schmerz bei Kindern

Neue Erkenntnisse für die Wissenschaft, Hilfe für ambulante pädiatrische Versorgung bietet das erste Kinderschmerzzentrum.

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KÖLN (iss). Im nordrhein-westfälischen Datteln werden die Kompetenzen in der Therapie und der Erforschung des kindlichen Schmerzes gebündelt. Die Ärzte am neuen Deutschen Kinderschmerzzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln wollen die Versorgung der jungen Patienten verbessern und die behandelnden Ärzte unterstützen.

"Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre chronischen Schmerzen in den Griff zu bekommen und ihr Leben wieder selbstbestimmt gestalten zu können", sagte der Initiator Professor Boris Zernikow bei der Gründung der neuen Einrichtung.

Zernikow ist Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Für die Behandlung stehen eine Ambulanz und eine Station mit 19 Betten zur Verfügung. In einem Jahr soll die Ambulanz ein eigenes Haus erhalten, dadurch entsteht mehr stationäre Kapazität.

Vernetzung von Kinderärzten und Kliniken

Das Zentrum setzt auf die Kooperation mit niedergelassenen Kinderärzten und Kliniken. Die Vernetzung wird die Behandlung der kleinen Patienten wesentlich verbessern, erwartet der zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe Dr. Gerhard Nordmann. "Von den zukünftigen Forschungsergebnissen dieser Einrichtung profitiert die gesamte ambulante Versorgung", sagte er.

Die Forschung über den kindlichen Schmerz sei weltweit noch stark unterentwickelt, sagte der Präsident der Deutschen Schmerzliga Professor Wolfgang Koppert. "Mit dem Deutschen Kinderschmerzzentrum wird eine Institution geschaffen, die das Potenzial hat, wichtige Forschungsfragen umfassend zu beantworten."

Die Mitarbeiter des Zentrums arbeiten zurzeit an einem Therapiemanual, das interessierten Ärzten zur Verfügung stehen soll. Außerdem wollen sie Schulungen anbieten und Kollegen bei Fragen unterstützen.

www.deutsches-kinderschmerzzentrum.de

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Hoffnungsschimmer für Kinder

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