Online-Anbindung: Sichere Technik für Ihre Praxis

Das Jahr geht dem Ende entgegen und zum 1. Januar 2011 stehen einige Veränderungen für Ihre Praxis an. Haben Sie dafür schon die nötige technische Ausrüstung? Auf der Medica in Düsseldorf können Sie sich über die neueste Hard- und Software für die Praxis informieren.

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Verpflichtend für niedergelassene Ärzte werden ab Januar die Online-Abrechnung und voraussichtlich auch die Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) sein. Für beide Neuerungen brauchen Sie für Ihre EDV neue Module und zum Teil auch neue Hardware. Gerade bei der Anwendung der Kodierrichtlinien, die stark in den Praxisalltag eingreifen, hat es große Unterschiede in der Praxistauglichkeit der Lösungen gegeben. Das kann ein Anlass sein, einmal zu überprüfen, ob das von Ihnen genutzte Praxisverwaltungssystem (PVS) technisch noch auf der Höhe ist.

Lohnt jetzt vielleicht der Umstieg bei der Praxis-EDV?

Bei der Medica, der größten Medizinmesse der Welt, können Sie vom 17. bis 20. November in Düsseldorf die Angebote von vielen Softwareanbietern vergleichen und dann überlegen, ob aufgrund der Neuerungen ein Wechsel der Software lohnen könnte. Ein Wechsel ist für Sie - über die reinen Softwarekosten hinaus - immer mit Kosten verbunden, zum einen, weil Sie eventuell neue Hardware brauchen, zum anderen, weil der Schulungsaufwand in der Regel nicht unerheblich ist. Ein vorschneller Wechsel kann daher teuer werden, ohne der Praxis zu helfen. Beachten Sie, dass Sie nicht gleich auf der Messe eine endgültige Entscheidung treffen, sondern schauen Sie sich das Programm, das in Frage kommt, später in der Praxis oder beim Anbieter nochmals in Ruhe an! Nur so werden Ihnen manche Probleme bei der Handhabung des neuen Programms auffallen. Auch die Übernahme der Altdaten sollten Sie ansprechen und sich probehalber zeigen lassen. Sie sind in der Regel auch vom Angebot her nicht in Zugzwang: Attraktive Messeangebote gelten oft noch einige Zeit nach der Medica weiter.

Erkundigen Sie sich zuerst bei Ihrer KV!

Bevor Sie sich bei der Messe über die Angebote zur Online-Abrechnung erkundigen, sollten Sie zunächst bei Ihrer Kassenärztliche Vereinigung fragen, wie die Daten denn zur Abrechnungsstelle laufen sollen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und ob schon Sanktionen drohen, falls Sie im ersten Quartal Ihre Abrechnung noch auf CD oder Diskette abgeben. Denn die Umsetzung der KBV-Richtlinie ist KV-Sache, und es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Regionen.

Zuschüsse zum Start der Online-Abrechnung bekommen Sie häufig nur bis zum Jahresende. Dauerhaft profitieren Sie aber von einer Senkung des Verwaltungskostensatzes, in der KV Nordrhein zum Beispiel um 0,2 Prozentpunkte für Online-Abrechner. Vor allem für umsatzstarke Facharztpraxen dürfte die Online-Abrechnung unter dem Strich gar nicht teurer kommen. Einsparungen ergeben sich, weil ja auch andere Anwendungen wie DMP oder IV-Verträge und natürlich auch Arztbriefe über die Leitung laufen können.

Ganz wichtig vor dem Start der Online-Abrechnung ist eine sichere Verbindung ins Netz. Je nach KV gibt es unterschiedliche Wege, die die Abrechnung nehmen darf:

  • KV SafeNet: ein so genanntes Virtual Private Network (VPN) mit spezieller Hardware, das auch für die Online-Kommunikation mit Kollegen geeignet ist.
  • KV FlexNet: software-basiertes VPN
  • KV WebNet: Aufbau einer sicheren Internet-Verbindung, ähnlich wie beim Homebanking, die KVen empfehlen häufig, dafür einen separaten Rechner zu nutzen.

Egal, welchen Weg Ihre KV empfiehlt: Sie müssen den Online-Anschluss mit Hilfe einer Firewall und einem Virenscanner gegen unberechtigte Zugriffe und gegen Viren und Trojaner absichern. Nicht jeder Online-Provider bietet auch KV SafeNet an. Unternehmen müssen zunächst der KBV nachweisen, dass sie die geforderten Sicherheitsstandards einhalten. Eine Liste der zertifizierten Anbieter und praktische Hinweise finden Sie im Internet unter www.kv-safenet.de.

KBV-zertifizierte Anbieter für einen sicheren Onlinezugang

Bei der Medica finden Sie nicht nur Praxis-EDV-Unternehmen, sondern auch einige der zertifizierten KV-SafeNet-Anbieter. Darunter etwa die Deutsche Telekom (Halle 15, Stand A 49) oder telemed online Service für Heilberufe (Halle 15, Stand A 33). Beide bieten Ärzten eine sichere Datenübertragung im Gesundheitswesen an. Telemed etwa mit OnlineCOM 3.0, das in die Praxis-EDV integrierbar ist und einen sicheren Datenaustausch enthält. Konkurrent DGN Service - gerade von Frey ADV übernommen - wird am Stand der Gemeinschaft unabhängiger Softwarehäuser (Halle 15, Stand G 25) zeigen, in welche Richtung das Portfolio weiterentwickelt wird. Auch bei der Versatel AG können Sie sich über Online-Dienste und Kommunikationssysteme informieren (Halle 15, Stand F 35).

Wenn Sie zur Medica fahren, um sich über die Umsetzung der neuen AKR zu informieren, dann sollten Sie sich bei den Softwarehäusern danach erkundigen, ob ihr Programm bereits von der KBV für dieses Modul zertifiziert ist.

Die Anbieter sind verpflichtet, bestimmte Funktionen einzubauen und Ihnen über ein Software-Update zur Verfügung zu stellen. Wie benutzerfreundlich die Lösungen sind, das können Sie in Halle 15 ausprobieren.

Apps im Gesundheitswesen

Doch nicht nur zu den neuen Pflichtfunktionen der Praxis-EDV finden Sie in Düsseldorf Informationen. Auch sonst tut sich in Sachen IT vieles, was auch für Sie als Arzt interessant ist, zum Beispiel neue praktische Lösungen für das iPhone oder das iPad. Auch im Gesundheitswesen entstehen andauernd neue Applikationen (Apps) für Smartphone und Tablet-PC. So gibt es zum Beispiel von dem Softwareanbieter Frey ADV die Praxis-Software Quincy-Win auf dem iPad (Halle 15, Stand G 25). TurboMed präsentiert eine neue Funktion für das iPhone. Ärzte, die dieses Smartphone besitzen, haben in Zukunft ihre Patientendaten immer in Reichweite. Über eine sichere Verbindung sollen die Patientendaten online aus dem Praxissystem auf dem iPhone abgerufen werden können (Halle 15, Stand A 33). Mit dem App dictate on demand® der Firma DictaTeam können Sie an jedem Ort und zu jeder Zeit ein Diktat aufnehmen - das iPhone wird dabei zum digitalen Diktiergerät (Halle 15, Stand F 27). Ein App zur Überprüfung der Arzneimittelsicherheit verordneter Präparate hat der Pharmadatenbankanbieter ifap entwickelt (Halle 15, B35).

Auch über die viel diskutierte elektronische Gesundheitskarte können Sie sich auf der Medica informieren - allgemein zum Fortgang des Projekts bei der gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Halle 15, Stand B 17).

Neue Kartenlesegeräte für die E-Card

Die Anbieter von Kartenlesegeräten sind auf der Messe in Halle 15 mit neuen Ideen ebenfalls präsent. Für Ihre Praxis könnte das interessant werden, wenn die Ausgabe der Karten im nächsten Jahr an Schwung gewinnen soll.

Natürlich ist die Medica mehr als nur eine Messe der Arzt-EDV-Unternehmen. Die Medica ist ein Schaufenster für alle Art von Medizingeräten, -produkten und Labortechnik - für Praxen aller Fachgruppen und auch für Kliniken. Ein Besuch kann sich für Sie daher zum Beispiel lohnen, wenn Sie auf der Suche nach innovativen Methoden für den Selbstzahlerbereich sind. Außerdem gibt es einen großen messebegleitenden Fortbildungskongress.

www.medica.de

Praxis-EDV-Anbieter auf der Medica
Anbieter Halle
ALBIS     Halle 15, Stand B35
Arzt & Praxis     Halle 10, Stand A41
CompuMed     Halle 15, Stand B25
DATA VITAL     Halle 15, Stand B25
Duria eG     Halle 15, Stand G04
Frey ADV     Halle 15, Stand G25
Gemeinschaft unabhängiger Softwarehäuser (GUS)     Halle 15, Stand G25
Hasomed     Halle 04, Stand D37
Medistar     Halle 15, Stand A23/25
TurboMed     Halle 15, Stand A33
Zimmer MedizinSysteme     Halle 09, Stand A60
Tabelle: WirtschaftsTipp
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