Stammzellen aus dem Blut im Gehirn gefunden

GAINSVILLE (ple). Vielleicht können hämatopoetische Stammzellen doch mehr, als manche bisher geglaubt haben. US-Forscher haben nämlich noch sechs Jahre nach der Transplantation solcher Stammzellen von männlichen Spendern bei drei Frauen im Gehirn die Spenderzellen nachgewiesen. Die Zellen hatten sich unter anderen in Neuronen verwandelt, was möglicherweise eines Tages therapeutisch nutzbar ist.

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In den vergangenen Monaten war immer häufiger über das Potential hämatopoetischer Stammzellen berichtet worden, sich in andere Zellarten entwickeln zu können. Kritiker entgegneten, daß es sich dabei aber wohl um Verschmelzungen der Stammzellen etwa mit Neuronen handelt und nicht um eine echte Differenzierung in Hirngewebe.

Jetzt haben Forscher aus Gainesville im US-Staat Florida bei drei Frauen sechs Jahre nach der Transplantation bei einer Autopsie die Stammzellen im Gehirn entdeckt (Lancet 363, 2004, 1433). Erkennbar waren die Zellen am Y-Chromosom, das nur vom männlichen Spender stammen kann.

Da die Frauen keine männlichen Kinder hatten, konnten die Forscher die Kinder als Quelle für die Y-Chromosom-positiven Zellen ausschließen. Alle drei Patientinnen hatten Leukämie und erhielten deshalb hämatopoetische Stammzellen aus dem peripheren Blut männlicher Spender.

Die Stammzellen haben sich nach Angaben der Forscher um den Arzt Dr. Christopher R. Coglie unter anderen in Neuronen, Astrozyten und Mikroglia differenziert. Die Forscher entdeckten die Zellen im Hippocampus.

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