Ultraschall unterstützt Gentherapie

MANNHEIM (gvg). Eine durch Ultraschallanwendung am Herzen stimulierte, lokale Gentherapie kann helfen, daß Stamm- und Vorläuferzellen aus dem Knochenmark leichter ihren Weg ins Herz finden. Dort können sie an der Regeneration von lädiertem Herzmuskelgewebe mitwirken.

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Das Verfahren könnte einmal zur Gewebeerneuerung genutzt werden, etwa nach einem Herz- oder Hirninfarkt. Dr. Christopher Heeschen von der Abteilung für Molekulare Kardiologie der Universität Frankfurt am Main berichtete über seine Experimente mit Ratten auf dem Europäischen Schlaganfallkongreß in Mannheim.

In den Versuchen wurde das Gen für ein Signaleiweiß, das Vorläuferzellen aus dem Knochenmark chemotaktisch anlockt, nicht wie bei Gentherapien sonst üblich auf Viren geladen, sondern in Mikrosphären verpackt. Diese bestehen aus Albumin. Die so beladenen Mikrosphären wurden den Tieren dann in die Jugularvene injiziert.

Um die Gene schließlich ins Herz zu bekommen, bestrahlten die Forscher das Organ daraufhin mit Ultraschall. Dies zerstört die Albumin-Mikrosphären im Herzen und führt zur Freisetzung der Gene, die dann vom Endothel der Koronargefäße aufgenommen und ins Erbgut eingebaut werden. Am Ende steht eine auf das Herz beschränkte, erhöhte Produktion des Signaleiweisses.

In einem letzten Schritt wurden die fluoreszenzmarkierten Vorläuferzellen infundiert. Und tatsächlich fanden dreimal mehr von diesen Zellen bei den behandelten Tieren ihren Weg ins Herz als bei ansonsten gleich behandelten Tieren, bei denen die Mikrosphären das Gen für das Signaleiweiß nicht enthalten hatten. Heeschen betrachtet diese Beobachtung als vielversprechenden Schritt, um die Effektivität einer Stammzelltherapie bei chronisch-ischämischer Herzerkrankung zu verbessern.

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