Debatte um Klonverbot neu entfacht

NEU-ISENBURG (fuh/ple). Großbritannien ist vorgeprescht und hat das Klonen zu Forschungszwecken erlaubt. Deshalb wächst jetzt auch in Deutschland der Druck: Der von der Bundesregierung eingesetzte Nationale Ethikrat hat sich in der vergangenen Woche nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme zum Klonen einigen können. Sie soll jetzt im September kommen.

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Vieles deutet darauf hin, daß das Gremium mit Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Theologie sich nicht eindeutig positionieren wird.

Nicht umstritten unter den Experten ist das strikte Verbot des sogenannten reproduktiven Klonens. Völlig unterschiedliche Auffassungen gibt es aber, ob das Klonen zu Forschungszwecken erlaubt werden soll. Im Rat gibt es offenbar drei verschiedene Grundpositionen.

Sie reichen von der kategorischen Ablehnung des Klonens über eine Freigabe unter Auflagen bis hin zu einem Aufheben des Klonverbots. Am Ende wird die Politik entscheiden müssen. "Wir sind kein Parlament und haben keine parlamentarische Legitimation", hat der frühere SPD-Chef Hans-Jochen Vogel klargestellt, der dem Ethikrat angehört.

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatte sich der Bundestag mit großer Mehrheit für ein weltweites und umfassendes Klonverbot ausgesprochen. Jetzt fordert der Vorsitzende des Ethikrats Spiros Simitis auch mit Blick auf die Entwicklung in Großbritannien, daß sich der Bundestag erneut mit dem Thema beschäftigen müsse. Dies hat die Grünen-Politikerin Christa Nickels, Mitglied der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" am Wochenende kritisiert.

Das therapeutische Klonen wurde in Großbritannien - erstmals in Europa - zunächst für ein Jahr genehmigt.

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