Adulte Stammzellen aus dem Gehirn werden zu Blutzellen

WÜRZBURG (ple). Adulte neuronale Stammzellen lassen sich mit Hilfe chemischer Substanzen tatsächlich umprogrammieren, so daß sie zu Zellen des blutbildenden Systems werden. Entdeckt haben das Forscher um Professor Albrecht Müller von der Universität Würzburg.

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Die Hoffnungen vieler Forscher, Therapeuten und Patienten ruhen derzeit auf adulten Stammzellen. Bisher konnte nicht eindeutig belegt werden, daß sich etwa Stammzellen aus dem Knochenmark in andere Zellen als Blutzellen, etwa Hepatozyten und Myozyten, entwickeln können.

Die Würzburger Forscher haben jetzt adulte Stammzellen aus dem Gehirn von Mäusen dazu gebracht, sich in Zellen des blutbildenden Systems zu verwandeln (EMBO Journal 24, 2005, 554). Dazu haben die Wissenschaftler Neurosphären - dreidimensionale Zellaggregate  - dem Frontalhirn von Mausembryonen entnommen.

Die Neurosphären, die adulte Stammzellen enthalten, wurden dann in der Kulturschale mit den chemischen Substanzen Trichostatin A und Azadeoxycytidin behandelt. Dadurch wurden Histone, auf die die DNA im Zellkern gewickelt ist - chemisch verändert.

Und dies offenbar mit weitreichenden Folgen: Denn nach der Transplantation in Mäuse entwickelten sich aus diesen Stammzellen Zellen mit hämatologischen Markern. Es hatten sich Zellen des Blutes mit Eigenschaften von T- und B-Zellen, von Makrophagen und Granulozyten entwickelt.

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