Gentherapie-Patient nach schwerer Sepsis gestorben

WIESBADEN (nsi). Einer von zwei Patienten mit Chronischer Granulomatose, die - wie berichtet - an der Uniklinik Frankfurt am Main eine Gentherapie erhalten hatten, ist gestorben.

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Dem Mann waren im Alter von 26 Jahren Stammzellen entnommen und die Zellen mit Genen für ein funktionsfähiges Enzym, die NADPH-Oxidase, angereichert worden. Am 10. April ist er in der Uniklinik Düsseldorf, seiner Heimatstadt, gestorben. Das hat Studienleiter Professor Dieter Hoelzer von der Uniklinik Frankfurt am Main beim Internistenkongreß berichtet.

"Der Tod war für uns ein Schock", sagten Hoelzer und die behandelnde Ärztin Dr. Marion Ott zur "Ärzte Zeitung". "Im Moment sieht es nicht so aus, als gebe es einen Zusammenhang mit unerwünschten Effekten der Gentherapie, aber um das beurteilen zu können, müssen wir die genauen Untersuchungsergebnisse abwarten."

Todesursache ist ein Multiorganversagen nach schwerer Sepsis und Kolonperforation bei pseudomembranöser Enterokolitis. In Düsseldorf wurde dem Mann Anfang April die Milz entfernt. Dann entwickelte sich das fulminante Krankheitsgeschehen.

Dem zweiten Frankfurter Patienten gehe es nach wie vor sehr gut, betonte Hoelzer, ebenso einem mit der Gentherapie behandelten Schweizer Jungen. Der Tod des Mannes ist zur Zeit kein Beleg dafür, daß die Gentherapie nicht gewirkt habe, sagt Professor Klaus Cichutek aus Langen, Vorsitzender der Kommission Somatische Gentherapie bei der Bundesärztekammer.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Gentherapie-Studie - die einen empfinden den Erfolg als Wunder, die anderen beklagen einen Verlust

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