Leitartikel zu humanen Stammzellen durch Klonen

Eine Forschung, die überflüssig ist

US-Forscher haben es erstmals geschafft, durch ein verbessertes Verfahren geklonte menschliche Embryonen herzustellen und daraus Stammzellen zu isolieren. Aber diese Art der Stammzellgewinnung braucht man nicht, es gibt Alternativen.

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:
Der Trick beim Klonen: Eine Eizelle wird entkernt und dann mit einem fremden Zellkern bestückt.

Der Trick beim Klonen: Eine Eizelle wird entkernt und dann mit einem fremden Zellkern bestückt.

© WoGi / fotolia.com

Vor weniger als zwei Jahren ist es den Wissenschaftlern Dr. Dieter Egli und Dr. Scott Noggle vom NewYork Stem Cell Foundation Laboratory mit ihren Kollegen gelungen, was vielen Stammzellforschern zuvor versagt geblieben war: menschliche pluripotente Stammzellen durch Klonen zu gewinnen (Nature 2011; 478: 70 - 75).

Ende 2011 galt das als Meilenstein der Forschung zur regenerativen Medizin und entfachte erneut die Diskussion über die Verwendung des Klonens zur Herstellung von Ersatzgewebe in der regenerativen Medizin.

Einen Haken hatte der damalige Forschungserfolg allerdings: Statt einen zweifachen Chromosomensatzes hatten die Zellen der durch die spezifische Methode in der Kulturschale entstandenen menschlichen Embryonen einen dreifachen Satz.

Zur Erinnerung: Wie zum Klonen des Schafes Dolly wird der Zellkern etwa eines Fibroblasten der Haut in eine zuvor entkernte Eizelle gesteckt und die Embryonalentwicklung im Kulturgefäß angestoßen. Nach etwa fünf bis sechs Tagen befindet sich der Embryo im Blastozystenstadium mit Trophozysten, die den Embryo ernähren, und der inneren Zellmasse mit den begehrten Stammzellen.

Sie tragen das Potenzial in sich, sich in jede der mehr als 200 Zellarten entwickeln zu können. Weil Egli und Noggle den Kern der verwendeten Eizellen allerdings nicht entfernten, entstand der dreifache Chromosomensatz.

Koffein als essenzieller Enzymhemmer

Durch mehrere Kniffe und Tricks sind nun US-Wissenschaftler um Dr. Shoukhrat Mitalipov von der Oregon Health and Science University in Portland einen wesentlichen Schritt weiter gekommen...

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