Den Heilpflanzen der Missionare auf der Spur

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Die Phytotherapie hat bei der Entwicklung von neuen Medikamenten das Heilpflanzenwissen in ehemaligen Missionsgebieten wie Lateinamerika, den Philippinen, Indien oder Fernost wieder entdeckt.

Besonders die Auswertung von heilkundlichen Handbüchern, Rezeptarien und Herbarien aus der Zeit der Missionierung soll einen Beitrag zur Erforschung von Pflanzen liefern, die möglicherweise in der modernen therapeutischen Praxis eingesetzt werden könnten.

"Diese Werke geben wichtige Hinweise über bislang unbekannte oder längst vergessene Anwendungsmöglichkeiten von außereuropäischen Heilpflanzen. Sie machen aber auch verschüttetes Wissen über traditionelle europäische Medizinalpflanzen wieder zugänglich", faßt Sabine Anagnostou, Pharmaziehistorikerin aus Marburg, zusammen ("Zeitschrift für Phytotherapie", 26, 2005, 66).

Im Zuge der christlichen Missionierung sei es zu Vermischungen von europäischem und lokalem Heilpflanzenwissen gekommen. Zur Behandlung von Kranken hätten die Missionare, meist medizinische Laien, häufig auf Heilpflanzen zurückgreifen müssen, die ihnen vor Ort zur Verfügung standen, so Anagnostou.

Aus den Ordensapotheken bezogen sie außerdem europäische Arzneidrogen. Diese wiederum fanden Eingang in das Heilwissen der Einheimischen. So werden etwa in Paraguay noch heute bei Nieren- und Blasensteinen Rettich und Sellerie eingesetzt - traditionelle europäische Heilpflanzen, die wohl in den Gärten der Missionarsstationen wuchsen. (ag)

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