Kein Risiko durch Mobilfunk-Station

HANNOVER (ras). Von Mobilfunk-Basisstationen in der Nähe von Wohngebieten gehen keine gesundheitlichen Gefahren aus, so das Fazit von Medizinern beim Kinder- und Jugend-Ärztetag in Hannover. Keine endgültige Entwarnung will jedoch Kongreßleiter Dr. Jörg Schriever für den Gebrauch von Handys bei Kindern geben.

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Zwar lägen auch dort keine validen Daten vor, die eine akute Gefahr für Kinder und Jugendliche untermauerten, da Ergebnisse von Langzeitstudien noch ausstehen. Fest stehe lediglich, daß die lokale Strahlenbelastung durch Mobiltelefone "größer ist als durch Mobilfunk-Basisstationen," berichtete Schriever in Hannover.

Tatsächlich würden bei einem Handy-Telefonat oder auch bei Nutzung eines Schnurlostelefons im Festnetz wesentlich höhere Feldstärken erreicht, als im Umfeld einer Basisstation.

Für Basisstationen werden in einer Entfernung von 50 bis 70 Metern die gültigen Grenzwerte in der Regel bereits um das 100 bis 1000fache unterschritten. Die Warnungen von Bürgerinitiativen, die auf mögliche Risiken von Mobilfunkbasisstationen in der Nähe von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern oder Arztpraxen hinweisen, könnten daher von wissenschaftlicher Seite nicht erhärtet werden.

Akute Risiken für Kinder seien bislang auch nicht beim direkten Gebrauch von Mobiltelefonen nachweisbar. Ungeklärt sei allerdings bisher, ob nicht auch unterhalb der geltenden Grenzwerte das zentrale Nervensystem von Kindern beeinflußt wird. Folgen davon könnten zum Beispiel Kopfschmerzen oder Blutbildveränderungen sein, meinte Schriever. Vorsorglich plädierte er für Verhaltensmaßregeln, um die Strahlungswirkungen zu reduzieren:

  • Sprechzeiten kurz halten, Dauergespräche vermeiden,
  • möglichst Freisprechanlagen - sogenannte Head-Sets - benutzen,
  • Kurzmitteilungen (SMS) verwenden, da die Strahlenbelastung dabei sehr gering ist.

Mobilfunk und Gesundheit - eine Information für Ärzte; kostenlos zu beziehen über Kinderumwelt gemeinnützige GmbH, Westerbreite 7, 49084 Osnabrück, Tel: 0541/977 8900, www.uminfo.de

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