Wohnungs-Allergene zu vermeiden hilft Asthma-Kindern wirklich

TUCSON (ikr). Wird bei Kindern mit allergischem Asthma die Allergenbelastung in der Wohnung konsequent nach den individuellen Bedürfnissen gesenkt, etwa durch Bettwäsche mit Allergenschutz oder Luftfilter, hat das tatsächlich einen klinischen Nutzen: Bei einem solchen Vorgehen waren die Asthma-Symptome in einer US-Studie mit 937 Kindern deutlich geringer als in einer Kontrollgruppe.

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An der randomisierten Studie nahmen 937 Kinder zwischen fünf und elf Jahren teil, die alle ein mittelschweres bis schweres allergisches Asthma hatten (NEJM 351, 2004, 1068). Die Hälfte der Kinder gehörten zur Interventionsgruppe, das heißt, die Eltern wurden über die Möglichkeiten der Allergenkarenz in Wohnräumen informiert und dann dazu angehalten, die Allergenbelastung in den Räumen je nach Allergieart zu verringern.

Dazu sollten die Erzieher etwa Allergen-undurchlässige Bettbezüge und einen leistungsstarken Staubsauger mit besonders effizientem Luftfilter (Miele, Modell S434-I) verwenden. Und in den Schlafräumen von den Kindern, deren Eltern in der Wohnung rauchten, wurde ein HEPA-Luftreinigungsgerät (Holmes Products, Modell 293) plaziert.

Innerhalb von zwölf Monaten nach Studienbeginn wurde die Allergenbelastung, etwa in den Betten und auf dem Schlafzimmerfußboden, anhand von Staubproben gemessen. Außerdem wurden die Eltern nach Asthma-Symptomen ihrer Kinder befragt, wie das Team um Dr. Wayne J. Morgan aus Tucson im US-Staat Arizona berichtet. Ein Jahr nach Ende der Studie wurde erneut untersucht.

Die Eltern der Kontroll-Gruppe wurden nur über die Möglichkeiten der Allergen-Reduktion informiert, und es wurden die Allergen-Belastung der Wohnung und das Befinden der Kinder mehrmals kontrolliert. Primärer Studienendpunkt war die maximale Zahl der Tage mit Asthma-Symptomen in den beiden Wochen vor jeder Kontrolluntersuchung.

Bei den Kindern der Interventionsgruppe gab es signifikant weniger Asthma-Symptome als in der Kontrollgruppe, sowohl während der Studie als auch ein Jahr danach. Die maximale Zahl der Tage mit Asthma-Symptomen innerhalb von zwei Wochen betrug in der Interventionsgruppe 3,4 Tage und in der Kontrollgruppe 4,2 Tage. Im Jahr nach Studienende waren es 2,6 versus 3,2 Tage.

Das bedeutet: Innerhalb von zwei Jahren gab es bei den Kindern der Interventionsgruppe etwa 34 Tage weniger mit Keuchatmung als in der Kontrollgruppe. Auch die Allergenbelastung hatte in der Interventionsgruppe stärker abgenommen als in der Kontrollgruppe. Zudem waren unvorhergesehene Arztbesuche wegen asthmatischer Beschwerden in der Interventionsgruppe seltener.

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