Feinstaub macht den Lungen von Kindern noch schwer zu schaffen

BERLIN (grue/mut). Autoabgase und Feinstaub setzen den Lungen von Kindern tatsächlich schwer zu, wie Daten einer neuen Studie zeigen. Die Studie enthält aber auch eine gute Nachricht: Die Luft ist in vielen Städten, vor allem in Ostdeutschland, in den vergangenen Jahren besser geworden.

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Für die Studie überprüften Forscher der Universität Düsseldorf zwischen 1991 und 2000 alle drei Jahre bei neu eingeschulten Kindern die Lungenfunktion, und zwar in vier ost- und vier westdeutschen Städten. Untersucht wurden insgesamt 2570 Kinder, ohne Asthma, die mindestens seit zwei Jahren dieselbe Wohnadresse hatten.

Zudem werteten die Forscher Daten zur Luftverschmutzung in den acht Städten aus. Aus den Daten, die Privatdozentin Dr. Ursula Krämer auf einer Konferenz der Charité in Berlin vorgestellt hat, ergeben sich drei Schlußfolgerungen.

Erstens: Die Lungenfunktion der Kinder ist umso besser, je geringer die durchschnittliche Feinstaubbelastung in einer Region ist. Bei einer Belastung von 30 µg/m3 (für Partikel kleiner als 30 µm) lag die totale Lungenkapazität der Kinder im Schnitt bei 2,23 l, bei einer Belastung von 100 µg/m3 lag sie bei etwa 2,0 l - ein Unterschied von zehn Prozent.

Zweitens: Bei Kindern, die weniger als 50 m an einer dicht befahrenen Straße wohnen, ist die Lungenkapazität kleiner als bei weiter entfernt wohnenden Kindern. In Städten mit wenig Feinstaubbelastung liegt dieser Unterschied bei 50 ml (etwa drei Prozent), bei hoher Belastung gibt es jedoch kaum einen Unterschied.

Drittens: Insgesamt ist die Feinstaub-Belastung seit 1990 zurückgegangen, in den ostdeutschen Städten im Jahresmittel von 75 auf 51 µg/m3, in Westdeutschland von 54 auf 44 µg/m3. Zugleich verbesserte sich die Lungenkapazität bei den neu eingeschulten Kindern um 60 ml in West- und um 150 ml in Ostdeutschland.

Lesen Sie dazu auch: Feinstaub belastet Kinder vor allem in Großstädten

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