Fettreduktion im Fokus einer Adipositas-Aktion

MÜNCHEN (sto). Die Deutschen essen immer noch zu viel Fett, vor allem zuviel gesättigte Fettsäuren. Mit der Kampagne "Leichter leben in Deutschland", die Mitte April beginnt, sollen Adipöse unter anderem dazu ermuntert werden, ihre Aufnahme an gesättigten Fettsäuren drastisch zu reduzieren.

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Das Gesundheitsrisiko von Bewegungsmangel und falscher Ernährung werde in der Öffentlichkeit noch völlig unterschätzt. 30 Prozent der chronischen Krankheiten seien darauf zurückzuführen. Notwendig sei ein Kurswechsel, der Prävention in den Vordergrund stelle, forderte Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf zum Auftakt der Aktion.

Die 2003 gestartete Aktion "Bayernweit - BayernLight" mit mehr als 30 000 Teilnehmern soll in diesem Jahr auf ganz Deutschland ausgeweitet werden, kündigte der Straubinger Apotheker Hans Gerlach als Initiator der Kampagne "Leichter leben in Deutschland" an (wir berichteten bereits). In Bayern, wo sich etwa 200 Apotheken in 110 Städten und Gemeinden beteiligen werden, war der Start am 25. Februar. Für die Kampagne im übrigen Bundesgebiet, die am 15. April beginnt, erhofft sich Gerlach die Beteiligung von mehreren hundert Apotheken und mehr als 100 000 Teilnehmern, die ihr Gewicht reduzieren wollen.

Grundlage des Programms seien leicht verständliche und umsetzbare Ernährungsempfehlungen, Bewegung, gruppendynamische Effekte sowie eine laufende Erfolgskontrolle, erläuterte Gerlach. Ausgehend von einer normalen Ernährung soll eine deutliche Reduktion von gesättigten Fettsäuren in der täglichen Nahrung erreicht werden. "Im Durchschnitt werden 145 Gramm Fett pro Tag und Person in Deutschland gegessen. Wir wollen die tägliche Fettzufuhr auf 60 Gramm reduzieren", sagte Gerlach.

In Seminaren und Schulungen, die von den Apotheken kostenlos angeboten werden, sollen die Teilnehmer die Auswahl geeigneter Lebensmittel lernen. Unterstützt werde die Aktion unter anderem vom örtlichen Lebensmittelhandel sowie von mehreren weiteren Partnern, darunter die Unternehmen Sandoz GmbH, Matricur und die Orthomol GmbH.

Auch die Ärzte seien eingebunden. "Wir empfehlen den Teilnehmern zu Beginn eine Eingangsuntersuchung beim Hausarzt", sagte Gerlach.

Weitere Informationen zur Aktion unter www.llid.de

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