"Bekämpft Adipositas - beugt Diabetes vor!"

NEU-ISENBURG (Rö). Am kommenden Sonntag ist Welt-Diabetestag. Die Internationale Diabetes-Federation hat als Motto für dieses Jahr gewählt: "Bekämpft Adipositas - beugt Diabetes vor!"

Veröffentlicht:

Ab Sonntag und in der kommenden Woche werden dazu überall auf der Welt Veranstaltungen organisiert. In Deutschland startet zum Beispiel die Deutsche Diabetes-Stiftung eine bundesweite Plakat-Aktion: "Volkskrankheit Diabetes - es gibt eine Lösung".

Den Auftakt bildet dafür eine Veranstaltung in München. An einem Stand können Passanten zwischen Äpfeln, Brezeln und Schokoriegeln wählen, vorausgesetzt sie strampeln die entsprechenden Kalorien auf einem Heimtrainer ab.

Die Veranstaltung soll auf den Zusammenhang hinweisen zwischen zu vielem Essen, zu wenig Bewegung und Adipositas mit dem Risiko, Diabetes zu bekommen. Immer mehr Menschen in Deutschland haben Übergewicht oder Adipositas. Bereits jeder zweite Deutsche bringt zu viele Kilos auf die Waage.

Aber Adipositas und Typ-2-Diabetes sind längst nicht mehr nur ein Problem in den westlichen Industrieländern. Diabetes wird mit der Veränderung der Lebensbedingungen besonders in den Schwellenländern weltweit stark zunehmen. Zum Beispiel wird in Indien zwischen 2003 und 2025 eine Verdoppelung der Zahl der Diabetiker von 39 auf 81 Millionen befürchtet.

Insgesamt wird nach einer kürzlich veröffentlichten Studie zur Prävalenz von Diabetes die Zahl der Diabetiker bis 2030 weltweit auf 195 Millionen steigen (Diabetes Care 27, 2004, 1047). In Deutschland werden schon 2010 zehn Millionen erwartet.

Daß eine Gewichtsabnahme Diabetes wirklich vorbeugt, ist durch Studien längst belegt: In der finnischen Diabetes Prevention Study etwa mit übergewichtigen Teilnehmern mit gestörter Glukosetoleranz verringerten fettärmeres Essen und täglich 30 Minuten Sport das Gewicht im ersten Jahr zwar nur um vier Kilo - aber die Rate der Neu-Diabetiker nahm in vier Jahren um 58 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe ab.

Die gleiche Verringerung der Inzidenz erbrachte die US-Studie Diabetes Prevention Program. Das Rezept dort: Ernährungsumstellung, Gewichtsverlust von sieben Prozent und zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche (NEJM, 346, 2002, 393).

Mehr zum Thema

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Schon ab fünf Prozent KG-Reduktion

Leberfett weg bei moderater Gewichtsabnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen