Große Studie zu Ernährungstherapie startet 2005

BERLIN (gvg). In einer großen, internationalen Studie an acht ernährungsmedizinischen Zentren soll die Bedeutung des glykämischen Index und der Einfluß des Eiweißgehalts der Nahrung auf das Gewicht untersucht werden. Die Untersuchung unter dem Namen DIOGENES soll im Januar 2005 beginnen.

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DIOGENES steht für "Diabetes, Obesity and Genes". Teilnehmen werden ausschließlich Familien, bei denen eine genetische Disposition zu hohem Körpergewicht angenommen wird. Dazu müssen beide Eltern und mindestens ein Kind adipös sein.

Insgesamt sollen 1250 Personen an der Studie teilnehmen. Die Teilnehmer müssen zunächst zehn Prozent ihres Körpergewichts in einem Diätprogramm mit geringer Kalorienzufuhr abnehmen und werden dann in einen von vier Studienarmen gelost.

Die Probanden erhalten ein Jahr lang eine streng kontrollierte Ernährung, die entweder einen hohen oder einen niedrigen glykämischen Index hat sowie jeweils entweder eiweißarm oder eiweißreich ist. Der glykämische Index (GI) teilt kohlenhydrathaltige Lebensmittel nach ihrem Effekt auf die Insulinausschüttung ein. Je höher der GI eines Lebensmittels, desto ungünstiger. Denn: Es wird schneller mehr Insulin frei und die Fettverbrennung wird gebremst.

"Uns interessiert dabei vorrangig die gesundheitsökonomisch entscheidende Frage, wie die permanente Gewichtszunahme mit zunehmendem Lebensalter bei Patienten mit genetischer Neigung zur Fettsucht vermieden werden kann", sagte Professor Andreas Pfeiffer von der Abteilung Endokrinologie der Charité Berlin.

Die Bedeutung des GI und des Proteingehalts der Nahrung für die Gewichtsentwicklung bei Menschen sei wissenschaftlich noch nicht geklärt, so Pfeiffer auf einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Belege dafür, daß Nahrungsmittel mit niedrigem GI die Gewichtszunahme reduzierten, gebe es bisher nur von Ratten.

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