Wenn schon dick, dann wenigstens aktiv sein!

BOSTON (hub). Auch wenn viele Patienten es nicht hören wollen: Übergewicht ist ein wesentlicher KHK-Risikofaktor. Bewegen sich dicke Frauen, ist auch ihr KHK-Risiko niedriger, bestätigt eine Studie.

Veröffentlicht:

Für körperlich nicht Aktive hat die Studie belegt: Übergewichtige Frauen haben fast doppelt so häufig eine KHK wie normalgewichtige. Bei Adipösen ist die KHK-Rate sogar um mehr als das 2,5-Fache erhöht. Wer sich jedoch regelmäßig bewegt, kann sein kardiovaskuläres Risiko deutlich senken: Aktive Übergewichtige haben demnach nur ein 1,5-fach erhöhtes KHK-Risiko und adipöse Aktive ein 1,9-fach erhöhtes - jeweils verglichen mit allen Normalgewichtigen der Studie (Arch Intern Med 168, 2008, 884). Das KHK-Risiko von nicht aktiven und aktiven normalgewichtigen Frauen unterschied sich kaum (bei Inaktiven um 10 Prozent erhöht).

Bei Übergewichtigen erhöhen die Adipozyten die Menge freier Fettsäuren und der Entzündungsmarker. Das fördert Atherosklerose und endotheliale Dysfunktion, so die Autoren. Körperliche Aktivitäten wiederum bessern die Endothelfunktion, reduzieren den Fibrinogengehalt im Blut und die Plättchenaggregation, und sie erhöhen den Gehalt an Gewebe-Plasminogenaktivator (tPA), was das Thromboserisiko mindert.

Einbezogen waren 39 000 zu Beginn herzgesunde im Mittel 55-jährige Frauen ohne Diabetes. Daten wurden elf Jahre lang erhoben. In dieser Zeit wurden bei 948 Frauen eine KHK oder ein Herzinfarkt diagnostiziert. Als aktiv galt, wer pro Woche mehr als 1000 kcal durch körperliche Aktivitäten verbrauchte. Das wird etwa durch fünfmal 30-minütiges flottes Spazierengehen erreicht.

Mehr zum Thema

Freiwillige Selbstverpflichtung reicht Minister nicht

Özdemir will Lebensmittelproduzenten Reduktionsziele vorgeben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen