Kinder specken am besten stationär ab

KÖLN (mut). Abspeckprogramme sind bei Kindern und Jugendlichen zumindest kurzfristig sehr hilfreich. Das bestätigt eine Beobachtungsstudie mit über 1900 Teilnehmern. Besonders leicht verschwinden die Speckröllchen in stationären Einrichtungen.

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Erste Daten der Studie hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt auf einer Tagung in Freiburg vorgestellt. Die BZgA prüfte mit Forschern der Uni Ulm die kurzzeitigen Effekte von Abspeckprogramme an 48 Therapiezentren. Insgesamt wurden Daten von 1900 dicken Kindern und Jugendlichen ausgewertet, die ein Programm absolviert hatten, bei dem Therapeuten die Ernährung umstellten und auf mehr Bewegung achteten. Alle Teilnehmer hatten zu Beginn einen altersadaptierten BMI über der 90sten Perzentile.

Die Ergebnisse: Bis zum Ende der Therapie nach maximal einem Jahr konnten immerhin 56 Prozent ihren BMI deutlich reduzieren, 15 Prozent nahmen sogar mehr als 10 kg ab. Der Gewichtsverlust war am stärksten bei den Teilnehmern in stationären Reha-Einrichtungen - dort waren mehr als die Hälfte untergebracht. Die stationär betreuten Teilnehmer machten wesentlich mehr Sport als ambulant betreute und saßen seltener vor dem Fernseher oder Computer. Der Erfolg hing zudem vom Ausgangs-BMI ab: 65 Prozent der Übergewichtigen, aber nur 52 Prozent der extrem Übergewichtigen konnten abspecken. Und: Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren nahmen häufiger ab als Jugendliche (65 versus 50 Prozent). Ob der Erfolg auch nach dem Ende der Therapie anhält, wird jetzt im weiteren Verlauf der Studie geprüft.

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