VDD-Präsidentin

Übergewichtige werden diskriminiert

Kongressteilnehmer diskutieren Versorgung von Menschen mit Adipositas.

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DRESDEN. Eine effektive Versorgung von Menschen mit Adipositas ist bisher im Gesundheitssystem nicht gewährleistet. Das bemängeln Experten auf dem Interprofessionellen Pflegekongress, der am Donnerstag im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden eröffnet wurde.

"Erst wenn Übergewichtige so adipös geworden sind, dass eine Operation zur Gewichtsreduktion notwendig ist, zahlen offiziell die gesetzlichen Krankenkassen", kritisiert Doris Steinkamp, Präsidentin des Verbands der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband (VDD).

"Vorher haben Menschen mit krankhaftem Übergewicht keinen regulären Zugang zu einer seriösen Therapie und die Finanzierung ist abhängig von Einzelfallentscheidungen."

Steinkamp spricht von einer "Stigmatisierung und Diskriminierung durch das System", nach dem Motto: Wer zu viel wiegt, ist selber schuld. Doch Adipositas gilt als chronische Erkrankung und sei nicht primär auf eine Willensschwäche zurückzuführen.

Auch die Nachsorge nach einer Therapie oder Op zur Gewichtsreduktion - etwa durch eine Diätassistentin oder einen Psychologen - ist nicht garantiert, obwohl sich die Therapieergebnisse dadurch nachweislich verbessern, so die Präsidentin des VDD.

"Im Sinne der Betroffenen müssen die Entscheidungsträger - wie Kassen, Ärzteverbände und der Gemeinsame Bundesausschuss - Lösungen auf den Weg bringen." (eb)

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