Antihistaminikum macht bei Heuschnupfen auch die Nase frei

WEIMAR (hsr). Adäquate Therapie von Patienten mit allergischer Rhinitis und Asthma lohnt sich: Werden die Kranken etwa mit einem Antihistaminikum zum Einnehmen behandelt, verringert sich die Zahl der Klinikeinweisungen wegen akuter Beschwerden um die Hälfte.

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An dieses Ergebnis einer Studie mit 4000 Patienten, die an Managed-Care-Programmen teilgenommen haben, hat Professor Claus Bachert von der Uniklinik Gent erinnert. "Die allergische Rhinitis ist keine Bagatell-Erkrankung", sagte der belgische Wissenschaftler bei einem Symposium von Essex Pharma in Weimar.

Immerhin 40 Prozent der Erkrankten entwickelten Asthma. "Diese Patienten nicht adäquat zu behandeln, wäre fatal", warnte Bachert. Mit suffizienter Therapie ließen sich auch die pneumologischen Notfälle und somit die Kosten für stationäre Aufnahmen um 50 Prozent senken.

Zu den Therapieoptionen der ersten Wahl bei saisonaler allergischer Rhinitis zählt Bachert die oralen Antihistaminika. Als eines für Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr sowie für Kinder und Erwachsene nach seinen Erfahrungen gleichermaßen gut verträgliches und nahezu nicht sedierendes Medikament nannte der Allergologe Desloratadin (Aerius®).

Dieser selektive, periphere H1-Rezeptorantagonist der dritten Generation erfülle die Erwartungen an ein modernes Antihistaminikum. So ließen sich für die Substanz in Untersuchungen weder kardio- und hepatotoxische noch teratogene Effekte nachweisen. Auch müsse die Dosis zum Beispiel bei älteren Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz nicht angepaßt werden.

Auf einen besonderen Vorteil der über 24 Stunden wirksamen Substanz, die unabhängig von der Nahrungsaufnahme einmal täglich eingenommen wird, hat Professor Ralph Mösges vom Uniklinikum Köln aufmerksam gemacht. Die nasale Obstruktion bei Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis, die bisher nur unzureichend zu lindern war, verringere sich mit Desloratadin signifikant.

Das belegten die Ergebnisse zweier Beobachtungsstudien mit 14 509 Heuschnupfen-Patienten aus Praxen von HNO-Ärzten und Allgemeinmedizinern. Hatten zu Beginn der Therapie noch mehr als 80 Prozent der Patienten eine mäßige bis starke Nasenobstruktion, verringerte sich diese Zahl während der Behandlung unter 13 Prozent. Der Anteil der Patienten ohne Nasenobstruktion - 3,6 Prozent zu Therapiebeginn - erhöhte sich auf 34,8 Prozent.

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