Jeder vierte Schulanfänger hat Heuschnupfen

NEU-ISENBURG (ikr). Der Heuschnupfen ist mittlerweile die häufigste Allergie bei Erwachsenen und Kindern in Deutschland und die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Etwa jedes vierte Schulkind habe zum Zeitpunkt der Einschulung eine allergische Rhinokonjunktivitis, sagte Professor Ralph Mösges von der Universitätsklinik in Köln im Vorfeld des Weltallergie-Kongresses in München. Hausärzte könnten viel zur Frühdiagnose der Krankheit beitragen.

Veröffentlicht:

"Mehr als 80 Prozent der Patienten mit Heuschnupfen kann man anhand der typischen Symptome und der Lebensumstände, bei denen diese Symptome auftreten, erkennen", sagte der Allergologe zur "Ärzte Zeitung".

Hellhörig sollte man werden, wenn ein Patient erstmals im Frühling oder Sommer über eine verstopfte Nase oder auch nur über ein häufiges Nasenjucken klagt. Solchen Patienten sollte man unbedingt in die Augen schauen, empfiehlt Mösges. Sind diese gerötet, erhärtet dies den Verdacht auf eine allergische Rhinokonjunktivitis. In dieser Situation ist zur weiteren Klärung ein standardisierter Prick-Test mit den wichtigsten Allergenen angesagt.

Fällt der Test nur für Pollen positiv aus, kann nach Angaben des Allergologen mit der Therapie, etwa einem Antihistaminikum, begonnen werden. Mösges: "Ist der Test aber stark positiv für ein weiteres Allergen, etwa das der Hausstaubmilbe, obwohl Verdacht auf Pollenallergie besteht, ist ein Provokationstest nötig, um zu ermitteln, welches Allergen das krankmachende ist." Denn der Pricktest zeigt nur eine Sensibilisierung.

Auch dann, wenn der Prick-Test trotz allergischer Symptome negativ ausfällt, ist eine weitergehende Diagnostik erforderlich, da er falsch-negativ sein kann, etwa bei Verwendung mancher Arzneimittel oder bei Hautkrankheiten. Ein Provokationstest zur Diagnose-Sicherung sei auch vor einer Hyposensibilisierung nötig.

Zur Anamnese bei allergischen Symptomen gibt es im Internet einen standardisierten Fragebogen von der Deutschen Rhinitis Studiengruppe.

www.rhinitis.de, "Fortbildung", "Dresdner Allergie Fragebogen HNO"

Mehr zum Thema

Verordnung nicht zugelassener Allergene

Regress wegen Therapieallergenen? BAS lässt Kassen freie Hand

Allergiezeit dehnt sich aus

Pollensaison immer länger und intensiver

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System