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Mit Phytos gegen Allergien - ist das möglich und wie?

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Ein Kollege fragt im Internet: Gibt es Alternativen zu synthetischen Antihistaminika?

Professor Karin Kraft: Es gibt pflanzliche Alternativen zu den äußerlich gegen Juckreiz wirksamen synthetischen Antihistaminika. Prinzipiell müssen sie allerdings häufiger als Antihistaminika angewendet werden. Zunächst sollte die Behandlung mit Pfefferminzöl oder Minzöl beginnen, die hinsichtlich ihrer Wirkung (kühlend, reizlindernd) ähnlich sind.

Mit diesen beiden ätherischen Ölen kann man sich direkt einreiben, bei starken Hautentzündungen wird allerdings eine verdünnte Anwendung (1:10) empfohlen.

Als weitere Applikationsformen sind Bäder möglich: Maximal 10 Tropfen des Öls mit wenigen Millilitern Sahne verrühren und in das Badewasser geben. Man kann mehrmals täglich ein derartiges Bad nehmen. Einreibungen der betroffenen Hautregionen mit 5- bis 10-prozentigem ätherischem Öl können mehrmals täglich je nach Bedarf vorgenommen werden.

Man kann sich auch mehrmals täglich mit Wasser waschen, in dem man durch heftiges Schütteln Minz- oder Pfefferminzöl gelöst hat (5 bis 10 Tropfen auf 1 Liter Wasser). Bei Säuglingen und Kleinkindern darf man die beiden Öle nicht im Bereich des Gesichtes, speziell der Nase, auftragen, da es zum Stimmritzenkrampf mit anschließendem Atemstillstand kommen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist die äußerliche Anwendung von Capsaicin-haltigen Medikamenten (hergestellt aus Cayennepfefferfrüchten). Sie dürfen nicht bei entzündeter Haut aufgetragen werden, da sie die Entzündung eventuell verstärken können.

Wichtig ist, dass der Capsaicingehalt der Salben und Cremes 0,075 Prozent nicht überschreitet. Sie werden 2- bis 3-mal am Tag angewendet. Bei Überempfindlichkeit gegenüber Paprikazubereitungen sollten sie nicht eingesetzt werden.

Bei Anwendung von Pflastern kann es innerhalb weniger Tage zu Schädigungen der Hautnerven und zu Hautveränderungen wie Geschwür- und Blasenbildung kommen.

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