Kindern mit Asthma nützt extrafeiner Steroidnebel

MÜNCHEN (sto). Kinder mit Asthma sollten möglichst früh inhalative Steroide anwenden, um dauerhafte pathologische Veränderungen der Atemwege zu verhindern oder zu verzögern. Durch ein Inhalationssystem mit sehr feiner Verteilung des Wirkstoffes kann die Steroiddosis oft besonders niedrig sein.

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Die Befürchtung, daß die Kinder durch eine Steroidtherapie Wachstumsstörungen bekommen, sei völlig unbegründet, so die Kinder- und Jugendärztin Dr. Andrea von Berg. Wenn die Asthma-Symptome nach einer Therapie von drei bis sechs Monaten unter Kontrolle sind, könne das inhalative Steroid schrittweise auf die kleinstmögliche Dosis reduziert werden, riet die Kinderärztin vom Marien-Hospital in Wesel bei einer Veranstaltung von Fujisawa in München. In der Erhaltungstherapie reiche dann oft die Hälfte oder ein Viertel der Anfangsdosis.

Die besonders feinen Steroidpartikel, wie sie mit dem Junik® junior Autohaler® - zugelassen bei Kindern ab fünf Jahren - erzeugt werden, gelangten in ausreichend hoher Konzentration bis in die kleinen Atemwege, so von Berg. Daher könne das Steroid niedrig dosiert werden. Das hat sich in einer Vergleichsstudie über fünf Monate bestätigt, an der fünf- bis 16jährige Kinder und Jugendliche teilnahmen, wie von Berg berichtet hat.

In der Studie wurden zunächst alle Kinder zwei Wochen lang genauso weiterbehandelt, wie vor Studienbeginn. Dann erhielten sie für sechs Wochen entweder 400 µg Budesonid im Pulverinhalator oder 200 µg extrafeines Beclometason im Treibgas Hydrofluoralkan (HFA) mit dem Autohaler®.

Kinder, bei denen mit diesen Dosierungen eine Kontrolle der Asthma-Symptome eintrat, bekamen dann für weitere sechs Wochen jeweils die halbe Dosis. Im weiteren Verlauf konnte die jeweilige Dosis noch einmal gesenkt werden, und zwar auf 50 µg HFA-Beclometason oder 100 µg Budesonid.

Ergebnis: Von 162 Kindern erreichten mit HFA-Beclometason 94 die letzte Studienphase mit der geringsten Erhaltungsdosis, mit Budesonid waren es nur 81 von 157 Kindern.

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