Neues Steroid ist besonders gut verträglich

FRANKFURT AM MAIN (ner). Verbreiteten Befürchtungen von Asthmatikern zu lokalen und systemischen Effekten von inhalativen Kortikosteroide können Patienten jetzt endgültig genommen werden. Das Prodrug Ciclesonide hat selbst in hohen Tagesdosen nicht mehr unerwünschte Effekte als Placebo, hieß es beim Pneumologen-Kongreß in Frankfurt am Main.

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Ciclesonide, dessen Zulassung im EU-Referenzland Großbritannien beantragt worden ist, wird erst in der Lunge durch spezifische Esterasen aktiviert. Nach Inhalation im Rachen verbleibende oder verschluckte Anteile blieben inaktiv, sagte Professor Helgo Magnussen aus Großhansdorf bei einem von Altana unterstützten Symposium. Magnussen sagte, daß auch bei den gegenwärtig verfügbaren inhalativen Steroiden der Nutzen bei weitem die Risiken überwiege. Dennoch führten Stimmveränderungen oder Heiserkeit, wie sie bei bis zu einem Drittel der Anwender aufträten, dazu, daß viele Patienten ihre Steroide nicht nähmen.

Werde bei etwa jedem zehnten Patienten unter Budesonid oder Fluticason eine Pharyngitis beobachtet, liege die Pharyngitis-Rate auch bei hohen Dosen Ciclesonide bei zwei Prozent, so Magnussen. Mundsoor trete so gut wie gar nicht auf. Auch die Suppression der Nebennieren-Funktion, wie sie insbesondere bei hoch dosierter Steroid-Therapie beobachtet werde, komme unter dem neuen Kortikosteroid nicht vor, wie Messungen der Serum-Kortisol-Konzentration und der Urin-Kortisol-Konzentration ergeben haben. Allerdings stünden direkte Vergleichsstudien noch aus.

Ciclesonide braucht nur einmal täglich inhaliert werden. Bei Patienten mit leichten bis mittelgradigem Asthma bronchiale waren mit Dosen von 80 und 160 µg Verbesserungen der Einsekunden-Kapazität zwischen 260 und 510 ml erreicht worden. Selbst bei hochdosierter Behandlung mit 1600 µg Beclometasondipropionat und nachfolgender Ciclesonide-Therapie komme es zu einer weiteren Besserung der Lungenfunktion, sagte Magnussen.

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