Asthma-Mittel eignet sich zur Basis- und Bedarfstherapie

GLASGOW (ikr). Patienten mit Asthma bronchiale profitieren von einer Kombitherapie mit dem inhalativen Kortikosteroid Budesonid und dem rasch und zugleich lange wirksamen Beta-2-Mimetikum Formoterol. Vorteil: Derselbe Inhalator kann offenbar sowohl zur Basistherapie als auch kurzfristig zur Symptomkontrolle genutzt werden. Nach neuen Studiendaten haben Patienten, die so behandelt werden, weniger Exazerbationen als Patienten, die nur ein Kortikoid als Basistherapie erhalten und bei Bedarf ein kurzwirksames Beta-2-Mimetikum hinzuziehen.

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Das Unternehmen AstraZeneca in Wedel bietet bereits ein fixes Kombipräparat mit Budesonid und Formoterol (Symbicort® Turbohaler®) zur Basistherapie bei Asthma bronchiale an. Mittlerweile hat das Unternehmen die EU-Zulassung für eine Indikationserweiterung des Mittels zur Bedarfsmedikation beantragt.

Der Nutzen der Kombitherapie zur Basis- und Bedarfstherapie ist bereits in mehreren Studien belegt worden: In einer randomisierten Doppelblind-Studie erhielten 355 Kinder und Erwachsene mit leichtem bis mittelschwerem Asthma sechs Monate lang täglich ein Kombipräparat aus Budesonid und Formoterol als Basistherapie.

Bei Bedarf durften die Patienten das Mittel auch zur kurzfristigen Symptomkontrolle anwenden, wie Professor Roland Buhl aus Mainz bei einer Veranstaltung des Unternehmens in Glasgow in Schottland berichtet hat. Zum Vergleich erhielten 342 Patienten lediglich Budesonid als Basistherapie und das kurzwirksame Beta-2-Mimetikum Terbutalin als Bedarfsmedikation.

Patienten, die das Kombipräparat zur Basis- und Bedarfstherapie erhielten, hatten nicht nur eine bessere Lungenfunktion, es gab auch weniger Exazerbationen, die eine Änderung der Therapie erforderten. In der Kombitherapie-Gruppe gab es 14 Ereignisse dieser Art, in der Vergleichsgruppe waren es 57 Ereignisse. Das entspricht einer Reduktion um 76 Prozent. Außerdem war die Rate der Klinikeinweisungen mit der Kombitherapie um 90 Prozent geringer (1 versus 10). Mit der Kombitherapie wurde außerdem weniger Bedarfsmedikation zur raschen Symptomkontrolle benötigt. Und es waren seltener orale Steroide erforderlich.

Ähnlich erfolgreich war die Behandlung mit Budesonid und Formoterol im Vergleich zur Budesonid-Monotherapie und der Anwendung von Terbutalin bei Bedarf auch bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Asthma. Das belegen die Ergebnisse einer ebenfalls in Glasgow vorgestellten Vergleichsstudie, an der 1890 Patienten teilgenommen haben.

In der Gruppe der 947 Patienten mit der Kombitherapie war nach zwölf Monaten Therapie nicht nur die Lungenfunktion besser als bei den 943 Patienten in der Vergleichsgruppe, es gab auch weniger Exazerbationen, die eine Änderung der Therapie erforderten (197 versus 349 Ereignisse dieser Art). Das bedeutet nach Angaben von Buhl eine Reduktion um 44 Prozent. Beide Therapiearten wurden nach Angaben des Mainzer Pneumologen von den Patienten ähnlich gut vertragen.

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