COPD-Kranke verursachen vermehrt Unfälle

NÜRNBERG (otc). Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verursachen bei der Fahrsimulatorprüfung signifikant mehr Unfälle als gesunde Probanden. Das hat eine Studie ergeben, die beim Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Nürnberg vorgestellt wurde.

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Patienten mit COPD nutzen aufgrund ihrer eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit häufig das Auto, um mobil zu sein, sagte Privatdozentin Maritta Orth von den BG-Kliniken Bergmannsheil in Bochum. Das Problem: Bei diesen Patienten könnten zudem intellektuelle Leistungsfähigkeit, Gedächtnisleistung und Informationsverarbeitung und somit auch die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt sein.

In einer Studie nahmen 17 COPD-Patienten mit einem mittleren Alter von 55 Jahren teil. In die Vergleichsgruppe wurden zehn altersgleiche gesunde Probanden aufgenommen. Die Teilnehmer beider Gruppen nahmen an einer 60minütigen Fahrsimulatoruntersuchung teil.

Hier wurden drei Parameter getestet und simuliert: die einfache Aufmerksamkeit anhand von Bremsreaktionen, die geteilte Aufmerksamkeit anhand von dichtem Sraßenverkehr und einem Beifahrer sowie die Auswirkungen einer langen, monotonen Autobahnfahrt auf die Vigilanz. Die Reaktionen wurden bei wechselnden Witterungen, zu verschiedenen Tageszeiten und in monotonen Fahrsituationen getestet, und es wurden Hindernisse simuliert.

Ergebnis: Die COPD-Patienten verursachten im Durchschnitt signifikant mehr Unfälle als die gesunden Probanden (3,9 versus 1,3 Unfälle), sagte Orth. Aus dem Studienergebnis lasse sich ableiten, daß bei speziellen Fragestellungen, etwa wenn es um die Arbeitsfähigkeit der Patienten gehe, auch deren Fahrtüchtigkeit überdacht und evaluiert werden sollte.

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