Montelukast hält Asthma und Heuschnupfen in Schach

MANNHEIM (grue). Patienten mit Asthma und allergischer Rhinitis profitieren von der antientzündlichen Therapie mit dem Leukotrienrezeptor-Antagonisten Montelukast. Er eignet sich vor allem für die Kombinationstherapie mit einem inhalativen Steroid.

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Darauf hat Professor Winfried Randerath aus Solingen beim Pneumologenkongress in Mannheim hingewiesen. Derzeit wird in der deutschen Asthma-Leitlinie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit mittelgradig persistierendem Asthma (Stufe 3) die Inhalation mit einer niedrigen bis mittleren Dosis eines Kortikosteroids (ICS) etwa in Kombination mit Montelukast empfohlen. Die Kombination könne im Vergleich zu einem Steroid plus langwirksamem Beta-Mimetikum vorteilhaft sein, sagte Randerath bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD.

Vorteile der Kombination von Kortikoid plus Leukotrienantagonist sind nach Angaben des Pneumologen, dass die Wirksamkeit lange erhalten bleibt. Außerdem gebe es bei dieser Kombination eine anti-allergische Wirkkomponente. Denn: Bei allergisch bedingtem Asthma würden vermehrt eosinophile Leukozyten gebildet, und dieser Anstieg könne durch ICS plus Montelukast (Singulair®) oder durch die Dreifachkombination aus ICS, Beta-Mimetikum und Montelukast gebremst werden.

Die anti-inflammatorische Wirkung von Montelukast beruhe auf dessen Wirkung gegen die Leukotriene, den Botenstoffen der Entzündung, so Randerath. Je stärker diese Mediatoren kontrolliert werden, desto besser ist die Lunge vor langfristigen fibrotischen Umbauvorgängen geschützt.

"Um das Remodeling aufzuhalten, sollte die antientzündliche Therapie mit Leukotrien-Antagonisten möglichst früh beginnen", sagte Randerath. Nach der Asthma-Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie kann Montelukast zwar auch schon bei leichtem persistierendem Asthma (Stufe 2) gegeben werden - allerdings bisher nur bei Kindern mit Belastungs-Asthma als Alternative zu ICS. Zugelassen ist Montelukast zur Monotherapie bei Kindern mit leichtem persistierendem Asthma, wenn sie inhalative Kortikosteroide nicht anwenden können.

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