Kommentar
COPD im Zaum, KHK im Zaum
Schon seit einiger Zeit ist klar: Die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD) betrifft nicht nur die Lunge, sondern auch noch andere Organe, etwa das Herz. Bei bis zu 30 Prozent der COPD-Patienten ist das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt, oft in Form einer KHK. Als Ursache gilt die mit der Lungenkrankheit einhergehende systemische Entzündung. Die Komorbidität hat aber offenbar weitreichendere Konsequenzen als bisher angenommen.
Einer aktuellen Studie zufolge stehen nicht nur die Krankheiten selbst, sondern auch deren Komplikationen in engem Zusammenhang. So ist das Herzinfarktrisiko bei Patienten mit COPD-Exazerbation in den ersten fünf Tagen um mehr als das Zweifache erhöht. Das Bemühen, Exazerbationen bei COPD-Kranken zu verhindern, lohnt sich also doppelt.
Hierfür gibt es sehr erfolgreiche Strategien. Dazu gehören außer der Raucherentwöhnung etwa die jährliche Grippeschutzimpfung und die Pneumokokkenimpfung. Auch regelmäßiger Lungensport wie Ausdauer- oder Krafttraining senkt die Exazerbationsrate. Dasselbe gilt für eine leitliniengerechte medikamentöse Therapie, etwa mit langwirksamen Anticholinergika oder langwirksamen Beta-2-Mimetika, eventuell kombiniert mit inhalativen Kortikosteroiden.
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